Der Amerikaner Michael Phelps gewinnt erstmals an den Spielen von London über eine Einzel-Distanz. Über 200 m Lagen verweist Phelps seinen grossen Kontrahenten, Landsmann Ryan Lochte, auf Platz 2.
Michael Phelps revanchierte sich mit Erfolg für die Niederlage, die er über 400 m Lagen gegen Lochte erlitten hatte. Über die kürzere Lagen-Distanz errang er einen beinahe problemlosen Sieg. Um 63 Hundertstel liess Phelps seinen grossen Gegenspieler hinter sich. Phelps sicherte sich als erster männlicher Schwimmer zum dritten Mal hintereinander auf derselben Strecke Olympia-Gold. Das historische Triple hatte er zuvor zweimal verpasst, über 400 m Lagen und danach auch über 200 m Delfin.
Nun aber steht Phelps mit 20 Olympia-Medaillen zu Buch, 16 davon in Gold. Diese Marke wird wohl auf Jahre hinaus nicht zu knacken sein. Der Mann aus Baltimore wurde so doch noch zum ganz grossen Gewinner von London, wenngleich er natürlich nicht mehr an die Vorgabe von Peking herankommt.
Lochte wurde zum Verhängnis, dass er kurz zuvor schon über 200 m Rücken angetreten war. Auch dort hatte der Amerikaner eine Niederlage einstecken müssen. Hinter seinem Landsmann, dem Olympia-Debütanten Tyler Clary und auch hinter dem Japaner Ryosuke Irie reichte es ihm dort nur zum 3. Platz, was doch einer Enttäuschung gleichkam. Lochte hatte bei allen Zwischenzeiten geführt, doch am Ende wurde der Weltmeister noch überspurtet.
Bei den Frauen verbesserte die Amerikanerin Rebecca Soni über 200 m Brust den Weltrekord, den sie tags zuvor aufgestellt hatte, im Final gleich nochmals. In 2:19,59 Sekunden war sie 41 Hundertstel schneller als 24 Stunden zuvor. Mit mehr als einer Sekunde Vorsprung gewann sie überlegen vor der Japanerin Satomi Suzuki. Die aus New Jersey stammende Soni schaffte, was ihr wenig später Phelps gleichtat: Als Erste konnte sie ihren vor vier Jahren in Peking errungenen Titel mit Erfolg verteidigen. Über 100 m Brust war die Amerikanerin Zweite geworden, geschlagen vor der litauischen Überraschung Ruta Meilutyte. Über 100 m Crawl ging Gold an die Holländerin Ranomi Kromowidjojo, die schon in Peking mit der holländischen Staffel Olympiasiegerin geworden war. Danach musste sie wegen einer Hirnhautentzündung länger pausieren.