Der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte will sich mit den seit Jahrzehnten gegen die Regierung kämpfenden kommunistischen Rebellen aussöhnen. In seiner ersten Rede im Parlament in Manila kündigte er am Montag einen Waffenstillstand an.
Er rief die Rebellen auf, auch die Waffen niederzulegen. «Selbst, wenn wir uns noch nicht richtig mögen, sollten wir uns in Gottes Namen doch wenigstens nicht mehr soviel hassen», sagte Duterte, der das überwiegend katholische 100-Millionen-Volk in Südostasien seit Ende Juni führt.
Der 71-Jährige war mit grosser Mehrheit gewählt worden. Er versprach mit derben Sprüchen einen rigorosen Kampf gegen Kriminelle, Rauschgifthändler und Korruption. Seine Methoden sind umstritten.
Duterte war in Davao im Süden des Landes mit kurzer Unterbrechung fast 30 Jahre Bürgermeister. Menschenrechtler werfen ihm vor, Todesschwadronen geduldet zu haben, die mehr als 1400 Kleinkriminelle umgebracht haben. Niemand wurde je zur Rechenschaft gezogen.
Bei den Kämpfen mit den kommunistischen Rebellen sollen seit Ende der 1960er Jahre mehr als 40’000 Menschen umgekommen sein. Die Zahl der Rebellen wird auf einige tausend geschätzt. Gleichzeitig kämpfen muslimische Extremisten im Süden des Landes um Autonomie.