Die BLS darf ab Dezember 2016 den regionalen Bahn-Personenverkehr zwischen den italienischen Ortschaften Iselle und Domodossola betreiben. Die italienische Region Piemont hat der BLS dafür die Konzession erteilt.
Die BLS will nun in den nächsten Wochen zusammen mit den betroffenen Stellen den genauen Fahrplan ausarbeiten, wie sie am Donnerstag mitteilte. Bevor sie ihre Regionalzüge nach Oberitalien schicken kann, braucht die BLS allerdings vom Bundesamt für Verkehr (BAV) noch eine Bewilligung für grenzüberschreitenden Personenverkehr.
Auch müssen das BAV und der Kanton Wallis den regionalen Personenverkehr zwischen Brig und Iselle noch offiziell bestellen.
Das in Bern ansässige Unternehmen freut sich aber laut der Mitteilung über den Zuschlag und kündigt schon jetzt häufigere Verbindungen an als die bisherige Konzessionsnehmerin SBB. Diese betreibt derzeit – nebst nationalen und internationalen Zügen – pro Tag acht Verbindungen zwischen Domodossola, Iselle und Brig.
Ende Juli hatte die SBB bekanntgegeben, sie werde sich für die neue Ausschreibung der Regionalverkehrskonzession auf dieser Strecke nicht mehr bewerben. Die von der Region Piemont festgesetzte Abgeltung von 366’000 Euro reiche nicht, um das Angebot durch den Simplon-Tunnel zu erweitern.
Die BLS bewarb sich hingegen für die Konzession, die bis Ende 2022 dauert. Dies mit dem Hinweis, sie fahre mit den sogenannten Lötschberger-Zügen bereits von Bern nach Brig. Wenn sie diese Züge bis Domodossola einsetze, könne sie dasselbe Personal und die gleichen Züge einsetzen. Das ergebe Synergien.
Ausserdem ist die BLS überzeugt, dass sie einen Markt für diese Regionalzüge hat: Bereits dreimal hat sie zwischen 2013 und 2016 im Sommer Extrafahrten zwischen Bern und Domodossola angeboten. Stets sei die Nachfrage hoch gewesen, schreibt die BLS.
Rund um ihre speziell bemalten Lötschberger-Züge hat die BLS zusammen mit Partnern ein touristisches Vermarktungskonzept aufgebaut, das sie nun auf die Region Domodossola ausweiten will. Sie glaubt, dadurch werde der Tourismus im Berner Oberland, im Wallis, am Simplon und um den Langensee gestärkt.