Der Stanser Flugzeughersteller Pilatus will in China Fuss fassen. Die für den dortigen Markt bestimmten Flugzeuge sollen in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen in der Millionenstadt Chongqing zusammengebaut werden. Die Detailfabrikation verbleibt in Stans.
Pilatus teilte am Mittwoch mit, sie habe am 5. August in Chongqing zusammen mit dem Joint-Venture-Partner TXJY die Pilatus Aircraft Industry (China) Co. Ltd gegründet. Pilauts halte daran eine solide Mehrheit.
Die Gemeinschaftsfirma sei ein Produktionsunternehmen für die Montage von Flugzeugkomponenten, schreibt Pilatus. Hergestellt würden einzig die zivilen Flugzeugtypen PC-6 und PC-12. Im Vertrag ausdrücklich nicht enthalten sei die Herstellung militärischer Trainingsflugzeuge.
Pilatus-Verwaltungsratspräsident Oscar J. Schwenk sagte auf Anfrage, in Chongqing würden nur Flugzeuge für den chinesischen Markt hergestellt. Es gehe dabei vor allem um den Zusammenbau und die Endmontage. Die Detailfabrikation verbleibe in Stans.
Pilatus geht in seiner Mitteilung davon aus, dass der Produktionsstandort Schweiz durch das Joint-Venture gestärkt werde, weil er von den zusätzlich angezielten Flugzeugverkäufen profitieren könne.
Wachsender Markt
Wie viele Flugzeuge in China abgesetzt werden sollen, liess Schwenk offen. Ein erster Vertrag zur Lieferung von 50 Maschinen wurde bereits abgeschlossen. Dies entspreche etwa 200 Millionen Franken, sagte der Pilatus-Verwaltungsratspräsident.
In China gewinnt die zivile Luftfahrt an Bedeutung. Mit der Gründung des Joint-Ventures will sich Pilatus in dem wachsenden Markt etablieren und Flugzeuge verkaufen. China habe unzählige kleine Flugplätze mit kurzen Pisten, welche mit Pilatus-Flugzeugen bedient werden könnten, hiess es.
Die Pilatus Flugzeugwerke müssen in China nicht investieren. Die Produktionshalle werde von den Behörden von Chongqing zur Verfügung gestellt, sagte Schwenk.