Pilot von TransAsia-Maschine schaltete falsches Triebwerk ab

Dem Piloten einer im Februar in Taiwan abgestürzten Passagiermaschine ist offenbar ein fataler Fehler unterlaufen. Kurz vor dem Absturz der Maschine mit 58 Menschen an Bord schaltete er nach einem Triebwerksausfall versehentlich das noch funktionierende Triebwerk ab.

Amateuraufnahmen zeigen die TransAsia-Maschine kurz vor dem Absturz in einen Fluss in Taipeh. (Archiv) (Bild: sda)

Dem Piloten einer im Februar in Taiwan abgestürzten Passagiermaschine ist offenbar ein fataler Fehler unterlaufen. Kurz vor dem Absturz der Maschine mit 58 Menschen an Bord schaltete er nach einem Triebwerksausfall versehentlich das noch funktionierende Triebwerk ab.

Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der taiwanischen Flugsicherheitsbehörde hervor. «Wow, habe den falschen Hebel gezogen», sagte er laut einem Transkript der Cockpit-Gespräche. Sekunden später stürzte die Maschine in einen Fluss, 43 der 58 Insassen starben.

Die TransAsia-Maschine vom Typ ATR 72-600 war am 4. Februar kurz nach dem Start in Taipeh abgestürzt. Amateurvideos zeigten, wie das Flugzeug an Höhe verlor, seitlich eine Autobahnbrücke und ein Taxi streifte und in den Fluss stürzte.

Eine erste Auswertung der Flugschreiber hatte bereits im Februar ergeben, dass ein Triebwerk kurz nach dem Start ausgefallen und das zweite dann manuell ausgeschaltet worden war.

Chaos im Cockpit

Laut der Abschrift gab es zunächst einen Alarm für den Ausfall von «Triebwerk 2». Der Unglückspilot am Steuer sagte daraufhin, er werde den Hebel von Triebwerk 1 ziehen. Daraufhin fielen beide Triebwerke aus, im Cockpit brach Chaos aus, während beide Piloten noch versuchten, sie wieder neu zu starten.

Zum Schluss ist nur noch der Kollege zu hören mit dem verzweifelten Ausruf: «Aufprall, Aufprall, bereit machen zum Aufprall.»

«Nachdem der Pilot den falschen Hebel bedient hatte, verloren beide Triebwerke ihren Schub», sagte Flugsicherheitschef Thomas Wang. Er bestätigte, dass der Pilot am Steuer im vergangenen Jahr einen Test am Flugsimulator nicht bestanden hatte, bei dem es ebenfalls um einen Triebwerksausfall nach dem Start gegangen sei. Die Nachprüfung habe er dann geschafft. Normalerweise können die Maschinen auch mit einem Triebwerk fliegen.

Der 41-jährige Unglückspilot war zunächst als Held gefeiert worden, weil er den Absturz der Maschine in ein Wohngebiet verhindert hatte. Laut einem Medienbericht von damals wurde seine Leiche im Cockpit gefunden – den Steuerknüppel hatte er noch in beiden Händen.

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