Seit dem 1. Februar betreibt der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) einen Testversuch mit Abend-GAs. Bislang wurden gegen 1000 solcher Abos verkauft. Das sind viel weniger als ursprünglich angepeilt wurden. Das Pilotprojekt geht trotzdem weiter.
«Natürlich hätten wir gerne mehr abgesetzt», sagte VöV-Sprecher Andreas Keller auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte Meldungen der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» und von Radio SRF. Die Zielannahme von 15’000 verkauften Abos bis Ende April liege ausser Reichweite.
Der VöV hält trotz der kleinen Nachfrage am Versuch fest. «Wenn wir im öffentlichen Verkehr das Potenzial von Produkten eruieren wollen, geht das nur so», sagte Keller. In diesem Bereich gebe es keine Referenzwerte.
Nach Ablauf des Testbetriebs im Oktober werde der Versuch «marketingmässig seriös» ausgewertet, sagte Keller. So müsse beispielsweise analysiert werden, ob der Preis angemessen oder der Gültigkeitsbereich richtig sei. «Das Projekt ist sicherlich noch nicht gestorben.»
Der VöV verfolgt mit dem Angebot das Ziel, den Freizeitverkehr attraktiver zu gestalten. Laut Keller ist das Abend-GA dabei «eine von vielen Möglichkeiten». Eventuell kämen künftig weitere Produkte in einen Testbetrieb. Entschieden sei aber noch nichts.
Das Abend-GA, das ab 19 Uhr und bis Betriebsschluss zur Fahrt auf dem gesamten Streckennetz berechtigt, hat eine Gültigkeitsdauer von einem halben Jahr. Ein Erwachsener zahlt für ein Abend-GA für die 2. Klasse 490 Franken. Aufs Jahr gerechnet sind das 980 Franken – der Preis für das normale Generalabonnement für die 2. Klasse beträgt derzeit für Erwachsene 3655 Franken.
Das getestete Abo hat Ähnlichkeiten mit dem Gleis 7, dieses wird allerdings nur Personen bis 25 Jahren angeboten und hat einen kleineren Geltungsbereich. Auf den befristeten Pilotversuch hatten sich der Preisüberwacher Stefan Meierhans und die ÖV-Branche in einer einvernehmlichen Regelung geeinigt.