Pilzomelett

Voilà, im französischen Omelett verstecken sich Pfifferlinge à la Crème. Ein Eierkuchen mit Pfiff. Es braucht viel, um das heitere südfranzösische Gemüt in düstere Stimmung zu versetzen. Die drastischen Steuern auf alles und jedes, der allgegenwärtige Staatsprasident mit dem hohen Unbeliebtheitsfaktor, die Krisenstimmung im Land, die Umsatzeinbussen im Tourismus, die Enthüllungen von Valerie Trierweiler, das […]

Voilà, im französischen Omelett verstecken sich Pfifferlinge à la Crème. Ein Eierkuchen mit Pfiff.

Es braucht viel, um das heitere südfranzösische Gemüt in düstere Stimmung zu versetzen. Die drastischen Steuern auf alles und jedes, der allgegenwärtige Staatsprasident mit dem hohen Unbeliebtheitsfaktor, die Krisenstimmung im Land, die Umsatzeinbussen im Tourismus, die Enthüllungen von Valerie Trierweiler, das alles beschäftigt Medien und Menschen kurz- oder längerfristig. Doch so richtig echauffieren können sich Madame und Monsieur von der Strasse am meisten über das Wetter. Und das jeden Tag.

Täglich la météo

Es ist zu nass, zu kühl, zu mild, zu trocken für diese Jahreszeit. Der Mistral bläst zu stark, zu lange, zu frisch, zu feucht. Heute zeigt sich die Sonne nur ganz kurz, die nächsten Tage sind wahrscheinlich trübe. Das Jahr insgesamt ist zu regnerisch, zu warm, die Temperaturen nicht wie gewohnt, das Gras wächst zu schnell, der Boden ist viel zu stark durchtränkt. Die Diskussionen beim Bäcker, im Grossverteiler an der Kasse oder beim Zeitungshändler sind intensiv und kreisen täglich um das Eine: la météo.

Wer die hiesigen sintflutartigen Regenfälle schon einmal erlebt hat, versteht sehr gut, weshalb das Wetter einen derart grossen Stellenwert im südfranzösischen Alltag innehat. Treten dann die Katastrophen mit Überschwemmungen, hohen Sachschäden oder gar Todesopfern ein, wird alles ohne grosses Aufsehen bewältigt.

Die Herbststürme haben fast über Nacht den Jahreszeitenwechsel vollzogen. Höchste Zeit also für eine Neuausrichtung in der Küche. Gute Pilze sind es wert, dass man ihnen einen prominenten Platz auf dem Teller gewährt. Zum Beispiel ganz einfach in einem Omelett.

Pilzomelett

Etwa 300 Gramm Pfifferlinge (Eierschwämme) putzen, abspülen und vorsichtig trocken tupfen. Die Pilze halbieren oder vierteln, sie sollten alle gleich gross sein. In einer Bratpfanne einen Esslöffel Butter zerlassen und eine gehackte Schalotte andünsten. Die Pfifferlinge beigeben, salzen, pfeffern. Einen Esslöffel Mehl darüberstäuben und alles vorsichtig mischen. Mit einem Deziliter Weisswein ablöschen, leicht einkochen lassen. Einen halben Deziliter Bouillon beigeben, die Flüssigkeit etwas einkochen lassen. Auf kleinem Feuer drei bis vier Minuten köcherln lassen, nach Bedarf nochmals etwas Flüssigkeit beigeben. Zum Schluss einen Schuss Vollrahm untermischen und vom Feuer nehmen. Nach Belieben mit gehackter Petersilie bestreuen.

Für das Omelett drei Esslöffel Mehl und eine Prise Salz in einer Schüssel mischen. Einen Deziliter Milchwasser (halb Milch, halb Wasser) anrühren und die Hälfte davon mit dem Mehl zu einem glatten Teig rühren. Drei mittelgrosse Eier dazugeben, alles gut mischen, den Rest der Milchwasser-Mischung dazugeben. Kurz stehen lassen. In einer Bratpfanne Butter zerlassen. Den Backofen (Grillstufe 3 oder 220 Grad) vorheizen. Die Eierkuchen-Flüssigkeit nochmals mit dem Schwingbesen aufrühren und in die Pfanne geben. Auf kleinem Feuer braten. Mit einer Kelle den Rand leicht anheben und kontrollieren, ob die Unterseite leicht gebräunt ist. Dann die Pfanne in den vorgeheizten Backofen (Mitte) stellen und die Oberseite des Omeletts stocken lassen. Das Omelett wirft möglicherweise Blasen, die aber beim Herausnehmen zusammen fallen. Auf einen Teller gleiten lassen und mit den Pilzen anrichten.

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