João Pereira de Souza wollte vor fünf Jahren einem auf einer brasilianischen Atlantikinsel gestrandeten Pinguin helfen. Er war mit Öl verklebt, das Bein gebrochen. Daraus entwickelte sich eine besondere Freundschaft: Das Tier kehrt jedes Jahr zu seinem Retter zurück.
Normalerweise lebt der Pinguin wohl rund 4000 Kilometer weiter südlich in Patagonien. Vor einigen Wochen stand er zum fünften Mal am Bambuszaun des Häuschens seines Retters im Fischerdorf Provetá auf der Ilha Grande. Er war schon 2012 bis 2015 viermal zurückgekehrt, berichten Pereira de Souza und andere Bewohner.
Pereira de Souza gab dem treuen Pinguin den Namen Dindim. Seit dem Gesundpflegen ist Dindim jedes Jahr schätzungsweise rund 8000 Kilometer unterwegs, spätestens im Februar ist er wieder weg, da der Sommer in Brasilien zu warm ist. «Ich war mir sicher, dieses Jahr kommt Dindim nicht mehr», sagte Pereira de Souza der Nachrichtenagentur dpa in Provetá.
Erstmals seit 2011 musste er seinen Geburtstag am 24. Juli allein, mit seiner Frau Creusa, feiern. Doch am 1. August war der Pinguin wieder da. Sein Retter hat ihm in Vorjahren einen Ring angelegt, um ihn erkennen zu können.
Der Pinguinforscher Klemens Pütz nennt die Rückkehr ungewöhnlich, aber plausibel. «Der Ort liegt an der Route der Magellan-Pinguine, nach dem Brüten in Patagonien schwimmen sie im Winter oft tausende Kilometer hoch in den wärmeren Norden bis Brasilien.» Es komme immer wieder vor, dass sich Pinguine in Retter oder Pfleger verliebten.