Im Spurt einer fünfköpfigen Spitzengruppe gewinnt der Italiener Stefano Pirazzi die 17. Etappe des Giro d’Italia. In der Gesamtwertung ändert sich an der Spitze nichts.
Nach dem Grosskampf vom Dienstag liessen es die Favoriten auf den Gesamtsieg auf dem nur leicht welligen Parcours zwischen Sarnonico und Vittorio Veneto relativ geruhsam angehen, zumal es in den nächsten drei Tagen wieder in die Berge geht. Dies war der Moment für die Aussenseiter. Nach rund 70 km begann sich eine Spitzengruppe zu formieren, die letztlich 26 Mann umfasste, die alle im Kampf ums Leadertrikot keine Gefahr darstellten. Im Feld liess man die Flüchtlinge gewähren.
25 km vor dem Ziel ging der Belgier Thomas de Gendt in die Offensive. Seinen Angriff vermochten vier Fluchtkollegen zu kontern, unter ihnen auch Stefano Pirazzi. Der Italiener, letztes Jahr im Giro Gewinner der Bergpreis-Wertung, liess es nicht auf einen Spurt ankommen. 1,2 km vor dem Zielband trat er an, derweil sich die anderen anschauten und zu spät reagierten. Pirazzi rettete ein paar Meter ins Ziel zu seinem bisher grössten Sieg.
Jubeln durfte erneut Pirazzis bescheidende italienische Sportgruppe Bardiani-CSF, die nicht der World Tour angehört, als zweitklassige Mannschaft aber nun schon den dritten Etappensieg im aktuellen Giro einfuhr. Vor Pirazzi hatten bereits Marco Canola und Enrico Battaglin die Teilstücke 13 und 14 für sich entschieden.
Das Feld mit Leader Nairo Quintana traf mit über einer Viertelstunde ein. Auswirkungen auf die ersten Positionen der Gesamtwertung hatte dies nicht. Der Kolumbianer behauptete sich mit 1:41 Minuten Vorsprung vor seinem Landsmann Rigoberto Uran als Leader.
Giro d’Italia. 17. Etappe, Sarnonico – Vittorio Veneto (208 km): 1. Stefano Pirazzi (It). 2. Tim Wellens (Be). 3. Jay McCarthy (Au). 4. Thomas de Gendt (Be). 5. Matteo Montaguti (It), alle gleiche Zeit. – Gesamtklassement: 1. Nairo Quintana (Kol). 2. Rigoberto Uran (Kol) 1:41. 3. Cadel Evans (Au) 3:21.