Pius Schwizer gewinnt im Sattel von Future das Weltcupspringen beim Mercedes-Benz CSI in Zürich. Der Solothurner setzt sich im Stechen mit neun Paaren nach einem Blankoritt in 41,97 Sekunden durch.
Der Schweizer Routinier nutzte den Vorteil des letzten Reiters in der Barrage. Er lancierte einen dosierten Angriff und nahm dem Iren Denis Lynch 0,37 Sekunden ab. «Ich musste nicht das Leben riskieren, um zu gewinnen. Die schnellen Paare vor mir haben alle Fehler gemacht», sagte der 53-Jährige. Schwizer sah sich auch noch den Ritt des vor ihm gestarteten Lynch an, der mit Allstar die zwischenzeitliche Bestmarke setzte. Der Oensinger ging den Parcours zunächst verhalten an und baute vor einem heiklen Steilsprung bewusst einen Galoppsprung mehr ein. Erst gegen Schluss trieb er seinen Wallach richtig an. «Meine Routine hat mir heute geholfen», betonte Schwizer.
Schwizer gewann zum zweitem Mal nach 2014 das Weltcupspringen im Hallenstadion. Vor zwei Jahren hatte er sich auf Toulago durchgesetzt, nun gelang ihm der Triumph mit Future. Endlich konnte er beweisen, dass dieses Ross Qualität hat. Im vergangenen Jahr war Future in Zürich noch von Martin Fuchs gesattelt worden. Der St. Galler Gastronom Peter Schildknecht entschied danach im Juli, seinen damals elfjährigen Holsteiner-Wallach Future von Fuchs abzuziehen und ihn Schwizer anzuvertrauen. Schwizer durchlebte mit zahlreichen Pferdewechseln eine turbulente Zeit und benötigte wieder ein Trumpf im Stall. «Es hat jetzt doch lange gedauert, bis es endlich mit Future geklappt hat», sagte der Sieger vom Sonntag.
Neben Schwizer und Lynch stand im Hallenstadion auch die Amazone Edwina Tops-Alexander mit Caretina de Joter auf dem Podest. Die Australierin blieb als dritte Reiterin am Sonntag ohne Makel. Mit Martin Fuchs auf Clooney schaffte ein zweiter Schweizer den Einzug in die Barrage. Für den Zürcher, der als Erster in den Parcours musste, resultierte Rang 6.
Zürich bildete die zehnte von elf Weltcupstationen. Für den Weltcupfinal über Ostern in Göteborg ist der Titelverteidiger Steve Guerdat gesetzt und auch Romain Duguet dürfte genügend Punkte gesammelt haben. Für Schwizer steht noch ein Türchen offen. Am kommenden Wochenende in Bordeaux kann er nochmals kräftig punkten. In den vergangenen sechs Jahren hatte er sich immer für den Weltcupfinal qualifiziert. Ob ihm dies 2016 gelingt, ist allerdings fraglich. Gemäss Schwizer wird der noch junge Hengst Chellatus zum Einsatz kommen, da Future für Hong Kong Mitte Februar vorgesehen ist.