Die Führung Nordkoreas hat nach offiziellen Angaben nunmehr auch den militärischen «heissen Draht» zum Süden gekappt. «Ab sofort sind alle militärischen Kommunikationswege zwischen Nord und Süd unterbrochen», berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA.
In einer Situation, in der «jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann», würden solche Kommunikationsmittel nicht mehr benötigt, hiess es am Mittwoch. KCNA berief sich auf einen Militärvertreter. Der «heisse Draht» werde so lange unterbrochen bleiben, wie «die feindseligen und anachronistischen Akte» des Südens fortbestünden.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten zuletzt deutlich zugenommen, nachdem Pjöngjang als Reaktion auf die Verschärfung der UNO-Sanktionen nach seinem dritten unterirdischen Atomtest den Nichtangriffspakt mit dem Süden aufkündigte.
Zuvor hatte Nordkorea bereits den USA mit einem atomaren Erstschlag gedroht. Nach den Drohungen der nordkoreanischen Führung kündigte die US-Regierung einen Ausbau ihrer Raketenabwehr an. In Alaska würden 14 weitere Raketenabfangsysteme aufgestellt, sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel vor zehn Tagen.
Die USA und Südkorea vereinbarten am Freitag eine verstärkte militärische Zusammenarbeit. Die US-Regierung verpflichtete sich, Südkorea selbst bei kleineren Provokationen militärisch beizustehen. Nordkorea drohte daraufhin am Dienstag mit Angriffen auf Militäranlagen in den USA.