Seit bald 20 Jahren zählen Placebo zu den erfolgreichsten Alternativ-Rock-Bands weltweit. Am Konzert im Zürcher Hallenstadion am Montag bot die Londoner Band um Frontmann Brian Molko eine nahezu sterile Show.
Er hatte symbolischen Charakter, der transparente Vorhang, der die Band zeitweise vom Publikum trennte. Denn Placebo, derzeit auf Europa-Tournee mit ihrem neuen Album «Loud Like Love», überzeugten zwar musikalisch, hielten aber das ganze Konzert über auffallend Distanz zu den Zuschauern.
Mehr als ein «Thank you» liess sich Molko nicht entlocken. Glücklicherweise sind Placebo derart gute Live-Musiker, dass man die Sterilität des Auftritts in Kauf nimmt. Ältere Stücke wie etwa «Every You Every Me» überzeugten ebenso wie Songs des neuen Albums.
Weniger fragil als die Verbindung zwischen Band und Publikum klang hingegen für einmal Molkos Stimme. Sein charakteristisch hohes Stimmorgan, das Placebos Musik unter anderem so unverkennbar macht, wirkte erstaunlich kraftvoll.
Am 24. November führt die «Loud Like Love»-Tournee die Band ein zweites Mal in die Schweiz, dann nach Genf.