Hier knallt nur Weniges: Die 9. Ausgabe der Volta in der Dreispitzhalle hält sich zurück.
So ein bisschen tut sich manch einer ja schwer, an einer Kunstmesse einen Galeriestand auch zu betreten – nicht nur davor stehen zu bleiben und die Wände zu scannen. An der Volta könnte das heuer zu einem Problem werden. Denn auf Distanz lassen sich recht viele der hier gezeigten Werke nicht betrachten.
Nicht alles ist so plakativ wie Ed Youngs Spruch «My Other Ride is Your Mom», der einen schon vor der Dreispitzhalle empfängt – in grossen weissen Lettern auf roten Grund geschrieben. In der Halle drin doppelt der Künstler am Stand der Smac Art Gallery nach: «Fuck the Poor» heisst es da. Hier will einer politisch unkorrekt sein, wir habens verstanden.Und bleiben auf Abstand.
Ein paar Schritte weiter treten wir aber gerne näher. Am Stand von Charlie Smith London ziehen die Gemälde von John Stark unsere Aufmerksamkeit auf sich. Sie sind nicht gross, und der Pinsel, mit dem sie gemalt wurden, hatte wohl nicht mehr als ein paar Haare, so detailliert sind sie.
Stark ist nicht der einzige an dieser Messe, der dezente Arbeiten schafft. Überhaupt hält sich ein grosser Teil der Messe in gedeckten Farben. Zeichnungen gibt es einige, auch viele kleinformatige Arbeiten und Fotografien. Das tut ihr gut, der Messe, sie wirkt kuratiert. Und schafft so einen ausgleichenden Gegenpol zur bunt gemischten Scope am anderen Ende der Stadt.