Die Planer einer Biogasanlage im Luzerner Wiggertal müssen bereits zum dritten Mal auf Standortsuche. Der Gemeinderat von Reiden hat ein Gesuch vom Februar für eine Umzonung des Areals neben der ARA abgelehnt. Er befürchtet hohen Mehrverkehr durch Zu- und Abtransporte.
Die Gesuchsteller sind enttäuscht. Sie sind von der Nutzung landwirtschaftlicher Biomasse und der Synergien mit der ARA Oberes Wiggertal in Reiden weiterhin überzeugt. Sie wollen mit dem Kanton Luzern und den Gemeinden nach Lösungen suchen, wie die Trägerschaft der Biogasanlage Wiggertal am Donnerstag mitteilte.
Die Absage des Gemeinderats von Reiden ist bereits der zweite Rückschlag für das Vorhaben. Im Oktober 2013 ergab ein Vorprüfungsbericht, dass am damals favorisierten Standort im Ortsteil Richenthal in Reiden die bestehende Strasse ausgebaut werden müsste. Ein Ausbau lag aber finanziell für die Initianten nicht drin.
Wo die Anlage nun gebaut werden soll, ist offen. An der Region Wiggertal als Standort wollen die Initianten wegen der Nähe zum Erdgasnetz und zur Abwasserreinigungsanlage Oberes Wiggertal festhalten.
Die ursprünglich geplante Anlage soll jährlich 33’000 Tonnen Gülle, Mist, Ernteabfälle sowie Grüngut aus Haushaltungen zu 27 Millionen Kilowattstunden Gas verarbeiten. Das Biogas soll ins Erdgasnetz eingespiesen werden und den jährlichen Wärmebedarf von gegen 1100 Einfamilienhäusern decken können.
Zur Trägerschaft der Biogasanlage zählen die StWZ Energie AG in Zofingen, Energie Wasser Bern, IBAarau Wärme AG, Städtische Betriebe Olten, Energie Thun AG und Regionalwerke AG Baden. Das Umzonungsgesuch wurde zusammen mit dem Verband ARA Oberes Wiggertal eingereicht.