Im Übernahmekampf um den französischen Alstom-Konzern stellen sich die Gemeinden der Region Baden AG hinter Alstom Schweiz. Der Aargau und die Region Baden-Wettingen hätten sich über Jahrzehnte zu einem Forschungs- und Entwicklungsstandort höchster Güte entwickelt.
Die schweizerischen Verhandlungspartner würden in ihren Bemühungen unterstützt, den Industriestandort Aargau der Alstom auch für den Fall einer Übernahme des Energiebereichs zu sichern. Das teilte der Planungsverband Regio Baden am Donnerstag mit. Dem Verband gehören 20 Gemeinden an.
Der Standort verfüge über hervorragende Qualitäten, die auch für einen allfälligen künftigen Eigentümer einen entscheidenden Mehrwert darstellen würden. Die Region Baden gelte als dynamischer Forschungs-, Entwicklungs- und Dienstleistungsstandort. Sie sei in dieser Rolle Wirtschaftsmotor des Kantons Aargau mit einer starken Vernetzung in den Metropolitanraum Zürich.
Alstom, der grösste private Arbeitgeber im Aargau, beschäftigt an den Standorten Baden, Birr, Oberentfelden und Neuhausen am Rheinfall SH rund 6500 Mitarbeitende. Allein in Baden arbeiten 4200 Personen bei Alstom.
Es besteht die Befürchtung, dass bei einem Verkauf von Alstom an den US-Konzern General Electric Tausende von Stellen von Baden ins französische Belfort verlegt werden könnten.
Bundesrat trifft Alstom-Konzernchef
Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatte diese Woche seinen Besuch in Paris genutzt, um auf die Schweizer Interessen im Übernahmekampf um den Alstom-Konzern hinzuweisen.
Der Bundesrat traf Alstom-Konzernchef Patrick Kron und erinnerte ihn daran, dass dessen Unternehmen eine starke Präsenz in der Schweiz hat. «Ich sagte ihm, dass die Schweiz ein wichtiger Geschäftsstandort von Alstom ist, und bat ihn, diesen Aspekt bei der Entscheidung nicht zu vergessen», betonte der Bundesrat.
Auch der Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann setzte sich wiederholt für den Erhalt der Arbeitsplätze ein. Aus unternehmerischer Sicht sei es sicherlich nicht so einfach, die Kompetenzen aus Baden und Birr einfach nach Belfort oder an einen anderen Ort in Frankreich zu verlegen, sagte Hofmann im Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio SRF. Der Kanton sei in Kontakt im Bundesrat Schneider-Ammann und der Alstom-Leitung.