Der Leichtgewichts-Vierer rudert am Weltcupfinale auf dem Rotsee auf Platz 2. Das Quartett muss sich im Heimrennen wie bereits in Varese (It) nur Neuseeland geschlagen geben.
Nach einem gewohnt verhaltenen Start vermochten Simon Schürch, Mario Gyr, Lucas Tramèr und Simon Niepmann den Angriff der Neuseeländer nicht mehr zu kontern. Sie holten zwar auf den letzten 500 Metern noch einmal auf, zum Sieg reichte es dem Quartett aber nicht mehr. Dafür hielten die Schweizer, die sich zusätzlich den Gesamtweltcup im Vierer sicherten, die am Ende drittklassierten Olympiasieger und Weltmeister Dänemark in Schach.
Obwohl sie als Europameister den zweiten Weltcupsieg in diesem Jahr nach Bled (Sln) verpassten, zeigten sich die vier Schweizer zufrieden. Nach drei vierten Plätzen (2010 bis 2012) schafften sie es nun vor dem Heimpublikum erstmals auf das Podest. 2013 und 2014 ruderte das Quartett in anderen Disziplinen; seit diesem Jahr sind die Olympia-Fünften von London wieder vereint.
Der 2. Rang des leichten Vierers auf dem «Göttersee» nimmt beinahe schon historische Züge an. Denn letztmals hatte vor 16 Jahren in einer olympischen Klasse ein Schweizer Boot (der schwere Doppelvierer) auf dem Rotsee einen Podestplatz erreicht. 14 Jahre ist es her, als letztmals ein Schweizer Team (Markus Gier/Nicolas Lätt im leichten Doppelzweier) einen Gesamtweltcupsieg in einer olympischen Disziplin feierte.
Das Schweizer Paradeboot demonstrierte, dass es sich im Hinblick auf die WM von Anfang September auf Kurs befindet. An den Titelkämpfen in Frankreich geht es nicht nur um Medaillen, sondern auch um Quotenplätze für die Olympischen Spiele in einem Jahr. Für einen Olympia-Startplatz müssen die Schweizer Elfte werden – eine Formsache.
Der Vierer war das einzige Schweizer Boot, das sich auf dem Rotsee für den Final qualifiziert hatte. Drei Boote bestritten den B-Final. Jeannine Gmelin klassierte sich im schweren Skiff im 9. Schlussrang, der leichte Doppelzweier mit Frédérique Rol und Patricia Merz ruderte auf Platz 12. Der schwere Doppelvierer der Männer klassierte sich im 8. Rang – allerdings nicht in einem Topfeld.