Platz 7 und Diplom für Steingruber im Mehrkampf

Giulia Steingruber realisiert an den Weltmeisterschaften in Antwerpen mit Rang 7 das beste Mehrkampf-Ergebnis einer Schweizerin aller Zeiten. Gold holt die Amerikanerin Simone Biles.

Starke Vorstellung im Mehrkampf: Giulia Steingruber (Bild: Si)

Giulia Steingruber realisiert an den Weltmeisterschaften in Antwerpen mit Rang 7 das beste Mehrkampf-Ergebnis einer Schweizerin aller Zeiten. Gold holt die Amerikanerin Simone Biles.

Steingruber erreichte mit Rang 7 das von ihr gesteckte Ziel und gewann das erhoffte Diplom. Damit übertraf die EM-Vierte von Moskau Ariella Kaeslin, die 2009 in London und 2010 in Rotterdam im Mehrkampf Platz 8 belegt hatte.

Am Boden und am Sprung glückte Steingruber die Hauptprobe für die Gerätefinals am Wochenende nahezu perfekt. Am Boden gelangen ihr vor allem die Landungen deutlich besser als in der Qualifikation, wodurch sie sich im Vergleich zum Mittwoch um 0,433 Punkte steigerte. Gelingt ihr eine mindestens so starke Vorstellung am Sonntag im Gerätefinal, ist sogar der Traum von einer Medaille am Boden keine Illusion. Den Tschussowitina am Sprung zeigte Steingruber einmal mehr mit traumwandlerischer Sicherheit, auch wenn ihr die Landung nicht ganz nach Wunsch glückte.

Mit ihrer Performance in Antwerpen demonstrierte Steingruber wie bereits im Frühjahr an den Europameisterschaften in Moskau ihre Fortschritte, welche sie in den letzten zwei Jahren an allen vier Geräten gemacht hat. Hatte sie 2011 in Tokio noch Rang 16 belegt, steigerte sie sich an ihrer ersten Olympia-Teilnahme im vergangenen Jahr um zwei Plätze, ehe sie nun in Antwerpen erstmals in die Top 7 und damit in die erweiterte Weltspitze vorstiess. Aus der einstigen Sprungspezialistin ist eine vielseitige Mehrkämpferin geworden, auch wenn Steingruber vor allem am Stufenbarren noch Luft nach oben hat. Am Balken vermochte sie im Final einen Sturz in extremis zu verhindern.

Eine gelungene WM-Premiere feierte Ilaria Käslin (22.), auch wenn die Tessinerin nicht ganz an ihre Leistung aus der Qualifikation anknüpfen konnte und am Balken einen Sturz verzeichnete. Bereits der Auftakt in den Wettkampf war der 15-Jährigen nicht nach Mass gelungen. Käslin konnte am Boden ihre Nervosität nicht kaschieren und zeigte einige Unsauberkeiten, zudem übertrat sie zweimal die Begrenzung. Am Sprung und am Stufenbarren gelangen ihr dann aber zwei einwandfreie Übungen.

Zur Königin der Turnerinnen krönte sich im erstmals fast ausverkauften «Sportpaleis» in Antwerpen die Amerikanerin Simone Biles. Die 16-Jährige aus Texas legte wie bereits in der Qualifikation einen fehlerfreien Wettkampf hin und gewann an ihrem ersten Grossanlass gleich die Goldmedaille. Biles siegte am Ende mit 0,884 Punkten Vorsprung vor ihrer Landsfrau Kyla Ross. Bronze ging an die Russin Aliya Mustafina, die im Gegensatz zur Qualifikation ohne Sturz durchkam. Die Europameisterin von Moskau hatte sich bereits vor einem Jahr in London die bronzene Auszeichnung gesichert.

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