Mit dem achten Sieg in zehn Partien qualifizieren sich die Schweizer Curler schon ein Spiel vor Schluss der Vorrunde für die Playoffs der WM in Edmonton. Das Schweizer Quartett siegt gegen Japan 6:5.
Die Teilnahme an den Playoffs der besten vier Teams bedeutet auch, dass die Genfer um Skip Peter De Cruz in der Olympia-Qualifikation genug Punkte herausholen werden, um der Schweiz den Quotenplatz für die Winterspiele 2018 in Pyeongchang zu sichern.
Nebst dem gesetzten Olympia-Gastgeber Südkorea qualifizieren sich in einer ersten Phase die besten sieben Nationen der WM-Turniere 2016 und 2017. Die Schweiz war vor Beginn der WM in Edmonton im 9. Rang und musste demnach zwei Nationen überholen. Unabhängig vom weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft steht fest, dass sich die Schweiz in dieser wichtigen Wertung vor Finnland und Dänemark schieben wird. Diese beiden Länder kamen nicht ins jetzige WM-Teilnehmerfeld und können demnach keine weiteren Punkte holen.
Praktisch sicher ist überdies, dass Valentin Tanner, Peter De Cruz, Claudio Pätz und Benoît Schwarz die WM-Vorrunde im dritten Rang abschliessen werden. Damit würden sie im Playoffspiel des Dritten gegen den Vierten der Round Robin auf die USA um Skip John Shuster treffen. Gegen die Amerikaner errangen die Genfer in der Vorrunde ihren ersten Sieg, dem sie noch sechs weitere Siege am Stück folgen liessen.
Um den entscheidenden Sieg gegen Japan sicherzustellen, mussten die Schweizer auf Diebestour gehen. Auch dank den Fehlern des gegnerischen Skips Yusuke Morozumi stahlen die Schweizer Meister in den ersten beiden Ends je einen Stein. Mit einem weiteren «Steal» im 7. End holten sie den vorentscheidenden 5:3-Vorsprung heraus.
Beste Serie seit 1974
Die Genfer haben in der Vorrunde etwas Aussergewöhnliches vollbracht. Ihre sieben Erfolge zwischen den Runden 2 und 8 bedeuten die zweitlängste Siegesserie eines Schweizer Männerteams in einem WM-Turnier. Nur die legendäre Dübendorfer Crew von Skip Peter Attinger gewann – vor 43 Jahren in Bern – noch mehr Spiele am Stück, nämlich neun.
In einer einzigen Woche Ende März 1974 machten Jürg Geiler, Matti Neuenschwander, Bernhard Attinger und Peter Attinger vom CC Dübendorf den Curlingsport in der Schweiz einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Nachdem die Schweizer Teams bis dorthin an Weltmeisterschaften nahezu erfolglos gewesen waren, eilten die Zürcher in Bern von Sieg zu Sieg. Sie gewannen alle neun Vorrundenspiele. In wenigen Tagen braute sich ein Schweizer Curling-Boom zusammen. Zum Halbfinal gegen die USA kamen gut 13’000 Zuschauer ins Allmendstadion, mehr als an manchem Match des SC Bern in jener Zeit. Die Krönung blieb den Dübendorfern versagt. Sie verloren gegen die nachmaligen Weltmeister um Skip Bud Somerville mit dem niedrigen Score von 2:3. Um den 3. Platz mussten die Schweizer danach nicht kämpfen, denn seinerzeit bekamen beide Verlierer der Halbfinals Bronze.
Eine Serie von sieben Siegen glückte nebst den Genfern nur zwei Schweizer Teams. Beide wurden von Ralph Stöckli befehligt, dem heutigen Leistungssportchef und Chef de Mission von Swiss Olympic. 2003 in Winnipeg kam Stöckli mit St. Galler Bär – zusammen mit dem heutigen Genfer Teamcoach Claudio Pescia – in den Final. Dort unterlag er dem Kanadier Randy Ferbey. 2009 im kanadischen Moncton musste sich Stöckli als Skip des nachmaligen Olympia-Dritten Basel Regio trotz der Siegesserie mit dem 4. Schlussrang begnügen.