Poetische Liebeserklärung ans Gundeli

Die Abteilung Stadtentwicklung bat zum Poesie-Wettbewerb, nun zieren die Verse die neugestalte Margarethenbürcke. Es sind mal poetische, mal liebevolle Worte für das Gundeli. Der ein oder andere hat sie sicher schon entdeckt: die auffälligen rosa-grauen Buchstaben, die in den vergangenen Wochen an den Seitenwänden der neu gestalteten Margarethenbrücke angebracht wurden. «…und denk ich Dich gedreht, […]

Die Abteilung Stadtentwicklung bat zum Poesie-Wettbewerb, nun zieren die Verse die neugestalte Margarethenbürcke. Es sind mal poetische, mal liebevolle Worte für das Gundeli.

Der ein oder andere hat sie sicher schon entdeckt: die auffälligen rosa-grauen Buchstaben, die in den vergangenen Wochen an den Seitenwänden der neu gestalteten Margarethenbrücke angebracht wurden. «…und denk ich Dich gedreht, wirst zum Schiff Du in eine neue Welt», steht beispielsweise auf der Wand des Fussgängerbereichs.

Gedichtet hat die Verse Vera Koppehel. Sie ist eine der Gewinnerinnen des «Brückenpoesie»-Wettbewerbs, der von der Stadtentwicklung «Gundeli Plus» ausgeschrieben wurde. «Riesig gefreut» hat sie sich, als sie Ende Juni die Nachricht erhalten hat, dass ihr Beitrag unter den Gewinnern ist. Aber so richtig realisiert hat es Koppehel erst in den letzten Tagen, «als man die Schrift auch sehen konnte».

Ihre Arbeit wurde zusammen mit drei anderen ausgewählten Texten auf der Margarethenbrücke verewigt. Die drei anderen Gewinner sind Doris Blaser mit einem Wortspiel mit «Gundeli» sowie Maria Bürgler und Florian Mathys.

60 Beiträge eingereicht

Vera Koppehel wohnt zwar im St. Johann, arbeitet aber im Gundeldinger Quartier und verbringt auch einen Teil ihrer Freizeit dort. Vom Wettbewerb fühlte sie sich sofort angesprochen. «Zukunft und Züge, das ist sowieso mein Thema», sagt die Kulturmanagerin. Sie setzte sich im Wettbewerb gemeinsam mit den anderen drei Gewinner gegen 60 Beiträge durch. Die Auswahl traf eine Jury.

Und die Auswahl war nicht ganz einfach: Neben der qualitativen Bewertung musste auch der begrenzte Raum auf den Brückenwänden berücksichtigt werden.

Eingereicht wurde ein buntes Sammelsurium an persönlichen Gedanken und Liebeserklärungen an das Gundeldingerquartier. Beworben haben sich keinesfalls nur Poetinnen. Das Geschlechterverhältnis der Poeten kann laut Olivier Wyss von der Fachstelle Stadtteilentwicklung der Stadt Basel als «ausgeglichen» bezeichnet werden.

Für alle, die es nicht geschafft und der Veröffentlichung zugestimmt haben, gibt die Stadt Basel zur Eröffnung am 21. und 23. August eine Sammlung mit 45 eingereichten Arbeiten heraus.

Nicht zuletzt soll die Verschönerung der Margarethenbrücke auch dem Schutz vor «Verunstaltungen und Schmierereien» dienen. Nach dem Ehrenkodex der Sprayerszene – an den sich freilich nicht alle halten – darf Kunst allerhöchstens durch bessere Kunst ersetzt werden.

Die Gewinner des Brückenpoesie-Wettbewerbs:

GUNDELI_CIOUS
GUNDELI_ZIÖS
GUNDELI_ZIOSO
GUNDÉLI_CIEUX
Doris Blaser (56), Sekretärin und Übersetzerin

EINMAL HIN EINMAL HER
GUNDEL I FINDEN IST NICHT SCHWER
Maria Bürgler (59), Kindergärtnerin

IM WESTEN DIE GRÜNE WEITE, IM OSTEN DAS
FERNWEH, IM NORDEN DIE GESCHICHTE, DER
PULS UND DER FLUS S, UNTER MIR DAS RATTERN,
ÜBER MIR DAS BLAU UND DIE STERNE! UND IM
SÜDEN DAS LICHT, DAS HERZ UND DAS DAHEIM!
Florian Mathys (39), dipl. Ing. ETH

OH MARGARETHE!
UNVERBRÜCKLICH TRÄGST DU ÜBER ZUGKUNFTSZÜGE –
UND DENK‘ ICH DICH GEDREHT:
WIRST ZUM SCHIFF DU
IN EINE NEUE WELT
Vera Koppehel (42), Kulturmanagement / PerformingArts

 

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