Polen hat am Freitag der Opfer der stalinistischen Massaker von Katyn von 75 Jahren gedacht. «Das Zwanzigste Jahrhundert kennt kein zweites solches Verbrechen», sagte Staatspräsident Bronislaw Komorowski bei einer Feier am Grabmal des unbekannten Soldaten in Warschau.
Die Erinnerung an die Opfer von Katyn müsse eine «Verpflichtung für die Arbeit an einem freien und sicheren Polen sein», fügte er vor Soldaten und Vertretern der Opferfamilien hinzu.
Am 3. April 1940 war der erste Konvoi polnischer Kriegsgefangener in ein Waldgebiet bei Katyn in der Nähe des russischen Smolensk gebracht und vom sowjetischen Geheimdienst NKWD hingerichtet worden. Insgesamt wurden auf Befehl Stalins rund 22’000 Polen ermordet.
Die Opfer waren polnische Offiziere, die nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Ostpolen im September 1939 in Kriegsgefangenschaft geraten waren, aber auch Polizisten und Lehrer. Der internationale Katyn-Gedenktag ist am 13. April
In seiner Ansprache nahm Komorowski auch zum Konflikt in der Ukraine Stellung. «Wir haben unsichere Zeiten. In den internationalen Beziehungen tauchen erneut schlechte, imperiale Bestrebungen auf», sagte er. Die «neue Situation im Osten unserer Grenzen» verlange Entschlossenheit und nationale Solidarität.