Kinder und Jugendliche sollen im Kanton Basel-Stadt verstärkt in Demokratie und politischer Mitwirkung ausgebildet werden. Das Kinderbüro Basel hat dazu zusammen mit einer überparteilichen Arbeitsgruppe und den Parlamentsdiensten des Grossen Rats das Projekt «Polit-Baukasten» gestartet.
Der «Polit-Baukasten» soll Aktivitäten im Bereich Demokratiebildung und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen zusammenfassen, heisst es in einer Mitteilung zum Projekt, das am Donnerstagabend vorgestellt wurde. Ein Element ist eine Webseite, die im Herbst aufgeschaltet werden und einen Überblick bieten soll.
Neben bestehenden Angeboten wie «KinderMitWirkung», dem Jungen Rat oder «Staatskunde live» sollen zudem neue Projekte aufgebaut werden, wie es weiter heisst. Unter dem Namen «PolitiKids» sind etwa regelmässig stattfindende Diskussionsrunden zwischen Kindern und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung vorgesehen.
Als Pilotveranstaltung durchgeführt wurde zudem bereits ein spielerischer Rundgang durch das Basler Rathaus für Kinder ab sechs Jahren. Geplant ist im Weiterem ein Buch über das Rathaus für Primarschüler, das etwa durch Rätsel und Schatzsuchen Wissen vermitteln soll.
Aktiv mitgestalten
Die einzelnen Projekte des Baukastens sollen auf den Lehrplan 21 abgestimmt werden. Ziel sei es, Kinder und Jugendliche in Basel, Riehen und Bettingen zu motivieren und befähigen, damit sie später als Jungbürgerinnen und Jungbürger das Gemeinwesen aktiv mitgestalten und ihre Rechte und Pflichten ausüben können.
Der Zeitplan für die Umsetzung der neuen Projekte ist indes noch offen, weil die Finanzierung der meisten Angebote bisher nicht gesichert ist. Für den Aufbau werden gut 27’000 Franken benötigt, wie den Unterlagen zu entnehmen ist. Entsprechende Finanzierungsgesuche sollen ab Juni eingereicht werden.
Für die Projektkoordination rechnet das Kinderbüro zudem mit jährlichen Kosten von 20’000 Franken. Die Grossratsmitglieder wollen sich ehrenamtlich engagieren.
Eine bessere politische Ausbildung wird in Basel immer wieder auch von einzelnen Parteien gefordert. Im Januar haben die Jungfreisinnigen etwa eine Initiative lanciert, die ein Schulfach Politik verlangt. Damit soll der Lehrplan 21 nachgebessert werden.