Die Londoner Polizei hat sich laut einer gerichtlichen Untersuchung bei dem tödlichen Einsatz in London, der im Jahr 2011 eine landesweite Gewaltwelle auslöste, korrekt verhalten.
Zwar sei der 29-jährige Mark Duggan unbewaffnet gewesen, als Beamte ihn erschossen, befand die Jury eines Londoner Gerichts. Duggan habe aber eine Waffe mit sich geführt und diese erst Sekunden vor den tödlichen Schüssen weggeworfen. Acht der zehn Jurymitglieder bewerteten den Einsatz als rechtmässig.
Duggans Angehörige und die Unterstützer der Familie reagierten empört auf die Entscheidung. Sicherheitskräfte mussten einschreiten, um die Situation im Gerichtssaal zu beruhigen. «Wir werden unseren Kampf für Gerechtigkeit fortsetzten», erklärte Duggans Bruder Shaun Hall.
Die Polizeibeamten hatten am 4. August 2011 im Londoner Stadtteil Tottenham das Taxi angehalten, in dem der vierfache Familienvater unterwegs war, und ihn erschossen.
Sein Tod löste in London und später auch in mehreren anderen Grossstädten des Landes heftige Krawalle von Jugendlichen aus, bei denen sich auch Wut über die Sozialkürzungen der Regierung entlud. Fünf Menschen wurden während der mehrtägigen Ausschreitungen getötet, hunderte Läden wurden geplündert.