Die Regierung des mexikanischen Staats Veracruz hat die Polizei der gleichnamigen Hafenstadt komplett aufgelöst und alle Bediensteten entlassen. Mit der drastischen Massnahme solle die Korruption an der Wurzel bekämpft werden, teilte die Staatsregierung am Mittwoch mit.
Anstelle von Polizeibeamten patrouillieren nun Marinesoldaten in der zweitgrössten Stadt des Staates. In Veracruz waren im September die Leichen von 35 Gewaltopfern gefunden worden.
Im Kampf gegen die Rauschgiftmafia haben die Streitkräfte bereits die Polizeiaufgaben in mehreren Städten übernommen, darunter auch Ciudad Juarez. Die Polizei gilt in vielen Städten als korrupt. Präsident Felipe Calderón hat die Sicherheitsüberprüfung aller 460’000 Polizeibeamten angeordnet.
Derweil verzeichnet Mexiko auch Erfolge im Kampf gegen die Drogenmafia: Bei Schiessereien in zwei mexikanischen Bundesstaaten tötete die Armee nach eigenen und Behördenangaben 16 mutmassliche Drogenhändler.
In Panuco im Bundesstaat Veracruz seien bei einem Feuergefecht acht mutmassliche Drogenhändler erschossen worden, sagte ein Armeevertreter, ohne weitere Angaben zu machen. In der Stadt Coatzintla im selben Bundesstaat töteten Soldaten bei einer weiteren Schiesserei zwei mutmassliche Gangster.
Im Bundesstaat Sinaloa an der Pazifikküste wurden beim Vorgehen von Armee und Polizei nach Angaben der Staatsanwaltschaft in zwei Städten insgesamt sechs mutmassliche Mitglieder von Drogenbanden getötet.
Seit die mexikanische Regierung den mächtigen Drogenbanden im Jahr 2006 den Kampf angesagt hat, starben im Drogenkrieg mehr als 45’000 Menschen. Eine Reihe von Festnahmen in den vergangenen Jahren und die Ergreifung ranghoher Drogenbosse wirkten sich dabei kaum auf die Gewalt im Land aus.