Drei Tage nach den Anschlägen von Islamisten in Nigeria mit über 200 Toten hat die Polizei in der Millionenstadt Kano offenbar weitere Bombenexplosionen verhindert. Ermittler fanden am Montag acht Autobomben.
Die Polizei entdeckte die Sprengsätze nach eigenen Angaben in Fahrzeugen, die in verschiedenen Bezirken vom Kano, der Hauptstadt des gleichnahmigen Bundesstaates im Norden Nigerias, abgestellt waren.
Eines der Fahrzeuge war demnach nahe einer Polizeiwache und eines Marktes im dichtbesiedelten Stadtteil Sheka geparkt. Bereits am Sonntag hatten Bewohner von Kano eine Autobombe gefunden. Diese wurde an einer staatlichen Tankstelle entdeckt und entschärft.
185 Tote in Kano
Kano war am Freitag von etwa 20 Explosionen und anschliessenden Gefechten erschüttert worden. Zu den vor allem gegen Polizeiwachen gerichteten Anschlägen bekannte sich die radikal-islamistische Sekte Boko Haram.
Gemäss jüngsten Angaben wurden 185 Menschen getötet. Die Polizei erklärte am Montag, bei den Getöteten handele es sich um 150 Zivilisten, 29 Polizisten, drei Mitglieder der Geheimpolizei, zwei Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde und einen Zollbeamten.
Auch am Samstag und Sonntag wurden in Nigeria mehrere Anschläge verübt. Dabei starben im nördlichen Bundesstaats Bauchi fast 20 Menschen.
Hunderte Sprengsätze gefunden
Nach Darstellung der Polizei vom Montag wollten die Islamisten in Kano noch weit mehr Menschen töten: Rund um die Anschlagsorte seien noch über hundert nicht detonierte Sprengsätze gefunden worden, hiess es. Viele der Bomben seien rund um das Hauptquartier der Polizei platziert gewesen, erklärten die Ermittler.
Die Polizei meldete am Montag weiter, in der Stadt Maiduguri im Nordwesten des Landes vier Boko-Haram-Mitglieder erschossen zu haben. In einem Auto sei ebenfalls Sprengstoff gefunden worden.