Polizei erschiesst 17-Jährigen bei Protesten in Bahrain

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften im Golfstaat Bahrain hat die Polizei nahe der Hauptstadt Manama einen 17-jährigen Schiiten erschossen. Die Beamten seien mit Molotowcocktails angegriffen worden und hätten sich „rechtmässig“ verteidigt, erklärte das Innenministerium am Samstag.

Auseinandersetzung zwischen der Polizei und Verwandten eines getöteten 17-Jährigen im Dorf Sadad (Bild: sda)

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften im Golfstaat Bahrain hat die Polizei nahe der Hauptstadt Manama einen 17-jährigen Schiiten erschossen. Die Beamten seien mit Molotowcocktails angegriffen worden und hätten sich „rechtmässig“ verteidigt, erklärte das Innenministerium am Samstag.

Die wichtigste schiitische Oppositionsbewegung Al-Wefak teilte mit, das Opfer sei am Freitag von Kugeln getroffen worden, als die Polizei den Protest aufgelöst habe. An der Kundgebung hatten sich tausende Schiiten beteiligt.

Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung. Am Nachmittag verlief die Demonstration zunächst ohne Zwischenfälle, am Abend gab es jedoch Zusammenstösse.

In dem Inselstaat im Persischen Golf wird die überwiegend schiitische Bevölkerung seit Jahrhunderten vom sunnitischen Königshaus der Al-Chalifa beherrscht. Seit der blutigen Niederschlagung wochenlanger Proteste gegen die Herrscherfamilie im März 2011 mit Hilfe saudiarabischer Truppen gibt es immer wieder Proteste.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden dabei seit Februar 2011 mehr als 60 Menschen getötet.

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