Polizisten und oppositionelle Demonstranten haben sich im Golfstaat Bahrain erneut Zusammenstösse geliefert. Nach Augenzeugenberichten setzte die Polizei am Donnerstag in der Hauptstadt Manama Tränengas und Schlagstöcke gegen Demonstranten ein.
Diese hatten die Freilassung des schiitischen Oppositionsführer Scheich Ali Salman gefordert. Dutzende Menschen wurden nach Angaben des Bahrainer Beobachtungszentrums für Menschenrechte festgenommen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Es war bereits der fünfte Tag gewaltsamer Zusammenstösse in Folge.
Der 49-jährige Salman war am Sonntag festgenommen worden. Die Behörden werfen dem Anführer der Al-Wefak-Bewegung umstürzlerische Bestrebungen vor. Die Bevölkerung des strategisch wichtigen Inselstaats ist mehrheitlich schiitisch, doch das ressourcenreiche Land wird seit Jahrhunderten von der sunnitischen Dynastie der Al-Chalifa beherrscht.
Proteste der schiitischen Opposition im Frühjahr 2011 wurden mit Hilfe saudiarabischer Truppen blutig niedergeschlagen. Seitdem geht die Regierung immer wieder gegen Al-Wefak vor.
Die Oppositionsbewegung tritt für die Umwandlung des Staats in eine wirkliche konstitutionelle Monarchie ein. Erst am Freitag forderten tausende Schiiten den Rücktritt der von der königlichen Familie beherrschten Regierung. Nachdem Al-Wefak zum Boykott der Parlamentswahl im vergangenen November aufrief, untersagte ein Gericht der Bewegung Aktivitäten für die Dauer von drei Monaten.