Knapp zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Senegal ist die Polizei in der Hauptstadt Dakar mit Gewalt gegen eine nicht genehmigte Demonstration vorgegangen.
Die Sicherheitskräfte feuerten am Mittwoch Tränengasgranaten und Gummigeschosse auf die Demonstranten, als sie versuchten, auf den Unabhängigkeitsplatz im Stadtzentrum zu gelangen. Einige Demonstranten warfen mit Steinen auf Polizisten.
Hunderte Oppositionelle waren zunächst friedlich aus Protest gegen eine erneute Kandidatur von Amtsinhaber Abdoulaye Wade auf die Strassen gegangen. An der Kundgebung nahmen auch die Oppositionskandidaten Ibrahima Fall und Cheikh Bamba Dièye teil.
Kurz nach der Auflösung der Demonstration zeigte sich auch der bekannte Sänger Youssou N’Dour, der von dem Urnengang ausgeschlossen worden war, seinen Anhängern. „Der Senegal muss sich befreien und zur Demokratie zurückfinden“, sagte er. Es dürfe keine „Diktatur“ erreicht werden.
Zu dem Protestmarsch hatte das Oppositionsbündnis M23 aufgerufen. Er war jedoch von Innenminister Ousmane Ngom verboten worden.
Die Präsidentschaftswahlen in Senegal finden am 26. Februar statt. Der 85-jährige Wade darf nach Ansicht seiner Gegner nicht nochmals antreten, weil die aktuell geltende Verfassung nur zwei Mandate zulässt. Das Verfassungsgericht des Landes wies Einsprüche gegen Wades Kandidatur jedoch als „unbegründet“ zurück.