Polizei geht mit Tränengas gegen Randalierer in São Paulo vor

In der brasilianischen Metropole São Paulo hat es erneut Zusammenstösse zwischen der Polizei und Randalierern gegeben. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, nachdem eine kleine Gruppe von Anarchisten nach einer friedlich verlaufenen Demonstration im Viertel Pinheiros Banken, Geschäfte und Autohäuser geplündert hatte.

Polizisten führen in Sao Paulo einen Demonstranten ab (Bild: sda)

In der brasilianischen Metropole São Paulo hat es erneut Zusammenstösse zwischen der Polizei und Randalierern gegeben. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, nachdem eine kleine Gruppe von Anarchisten nach einer friedlich verlaufenen Demonstration im Viertel Pinheiros Banken, Geschäfte und Autohäuser geplündert hatte.

Die Polizei nahm 20 Menschen fest, wie sie mitteilte. Zunächst hatten rund 300 Menschen friedlich gegen Gouverneur Geraldo Alckmin demonstriert. Sie forderten den Rücktritt von Alckmin und eine Entmilitarisierung der Polizei. Die Demonstranten waren einem Aufruf des sogenannten Schwarzen Blocks im Internet gefolgt.

Die Situation geriet ausser Kontrolle, als etwa 50 Randalierer, die teilweise mit Hämmern bewaffnet und maskiert waren, begannen, die Schaufenster von Banken, Läden und einem Autohaus einzuschlagen. Zudem blockierten sie mehrere Strassen mit Mülltonnen, die sie in Brand steckten.

Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden, berichteten örtliche Medien am Dienstagabend. In der Avenida Paulista im Finanzdistrikt der Metropole wurden zahlreiche Sicherheitskräfte postiert.

Bereits am Freitag war es bei Protesten zu Verwüstungen und Plünderungen gekommen. Auch in Rio de Janeiro hatte es neue Sozialproteste gegeben: Rund 200 Menschen demonstrierten friedlich gegen Gouverneur Serbio Cabral und forderten seinen Rücktritt.

Die Sozialproteste halten Brasilien seit zwei Monaten in Atem. Im Juni waren Millionen Menschen auf die Strassen gezogen, um gegen Korruption und Verelendung zu protestieren.

Der Zorn der Demonstranten richtet sich auch gegen die Milliardenausgaben des Staates für Grossereignisse wie die Fussballweltmeisterschaft im kommenden Jahr.

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