Polizei in Nigeria geht gegen Demonstrationen um Benzinpreise vor

Die Polizei in Nigeria ist mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen, die gegen steigende Benzinpreise protestierten. Ein örtlicher Fernsehsender zeigte, wie Polizisten im Zentrum der Hauptstadt Abuja Tränengasgranaten auf die mehreren hundert Demonstranten abfeuerten.

Ein Angestellter an einer Tankstelle in Nigeria (Bild: sda)

Die Polizei in Nigeria ist mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen, die gegen steigende Benzinpreise protestierten. Ein örtlicher Fernsehsender zeigte, wie Polizisten im Zentrum der Hauptstadt Abuja Tränengasgranaten auf die mehreren hundert Demonstranten abfeuerten.

Die Polizei erklärte dagegen lediglich, sie habe eine Menge aufgelöst, die eine Strasse blockiert gehalten habe. Angaben zum Einsatz von Tränengas machten die Sicherheitskräfte nicht.

Dem Fernsehbericht zufolge wurde der frühere Parlamentsabgeordnete Dino Melaye, der zuvor die Unterzeichnung einer Petition organisiert hatte, bei den Protesten von Sicherheitskräften fortgebracht. Melaye hatte vor Journalisten zuvor gesagt, die Proteste seien nur der Beginn eines Kampfs „ohne Rückzug und ohne Ergebung“.

Die Proteste wandten sich gegen die starke Erhöhung der Benzinpreise. Sie stiegen an, nachdem die Regierung in einem umstrittenen Schritt damit begonnen hatte, die Subventionen für Treibstoff zu reduzieren.

Regierung will Milliarden sparen

Die Regierung rechnet mit Einsparungen von umgerechnet etwa 7,2 Milliarden Franken, die in die Infrastruktur investiert werden sollen. Obwohl Nigeria einer der grossen Erdölproduzenten ist, wird das Rohöl kaum im Land weiterverarbeitet und die meisten Raffinerieprodukte werden importiert.

Auf frühere Versuche, diese Subventionen abzuschaffen, hatte die Bevölkerung stets mit Streiks reagiert. Mit dem eingeführten Treibstoff werden nicht nur Autos betrieben, sondern auch zahllose Generatoren, die während der häufigen Stromausfälle Strom für Häuser und Geschäfte bereitstellen.

Einige Tankstellen im Land hatten in Erwartung der Subventionsstreichung bereits damit begonnen, Treibstoffvorräte zu horten. Dadurch drohen künstliche Versorgungsengpässe.

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