Die französische Polizei hat in der Nacht zum Montag erneut eine Demonstration der Bewegung «Nuit debout» in Paris gewaltsam aufgelöst. Die Sicherheitskräfte setzten nach eigenen Angaben Tränengas ein, nachdem sie mit Wurfgeschossen attackiert worden seien.
Zudem seien am Rande der Demonstration Kisten und Mülleimer unter anderem an einem Eingang zu einer Metrostation in Brand gesetzt worden. Auch die Schaufenster eines Geschäftes seien eingeschlagen worden.
Zwei Demonstranten wurden laut der Polizei festgenommen. Zum Zeitpunkt der Räumung befanden sich etwa 600 Menschen auf dem Platz, wo sich seit dem 31. März jeden Abend Demonstranten versammeln, um gegen eine geplante Arbeitsrechtsreform zu protestieren und mehr soziale Gerechtigkeit zu fordern.
Die Bewegung «Nuit debout» – frei übersetzt «Die Aufrechten der Nacht» – hat sich inzwischen auf dutzende französische Städte ausgebreitet.
Am Sonntagnachmittag war es in der französischen Hauptstadt am Rande von Demonstrationen zum 1. Mai bereits zu Ausschreitungen gekommen. Gegen mehrere Vermummte, die auf Sicherheitskräfte losgehen wollten, ging die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern vor. Knapp 20 Menschen wurden festgenommen.
Der sozialistische Staatschef François Hollande will unter anderem eine Lockerung des Kündigungsschutzes und die Aufweichung der 35-Stunden-Woche durchsetzen. Dadurch erhofft sich die Regierung die Schaffung von Jobs. Besonders junge Menschen befürchten jedoch, dass durch die Reform die Arbeitsverhältnisse noch unsicherer werden.