In der armenischen Hauptstadt Eriwan hat die Polizei in der Nacht zum Dienstag eine Protestaktion gegen Armut und Teuerung gewaltsam aufgelöst. Die Demonstranten wurden mit Wasserwerfern auseinandergetrieben, wie ein AFP-Reporter berichtete.
Die Sicherheitskräfte setzten auch Schlagstöcke ein. Es gab dutzende Festnahmen. Auch Journalisten wurden von der Polizei geschlagen. Etwa 4000 Demonstranten waren am Montag zum Präsidentenpalast gezogen, um gegen die Regierung von Staatschef Sersch Sarkisian zu protestieren.
Sie warfen ihm vor, nicht genug gegen die Armut in dem Land zu tun. Unter anderem beklagten sie den 16-prozentigen Anstieg der Strompreise.
Nach dem Ende der Kundgebung schlossen sich mehrere hundert Demonstranten zu einer Sitzblockade zusammen und blockierten den Verkehr. Daraufhin schritten die Einsatzkräfte ein.
Die ehemalige Sowjetrepublik ist wirtschaftlich isoliert. Zudem leidet Armenien unter der Wirtschaftskrise in Russland, dem wichtigsten Handelspartner des Landes.