Polizei löst Zeltstadt von Oppositionellen in Moskau auf

Eine Sondereinheit der Polizei hat in Moskau am frühen Mittwochmorgen ein Camp der Opposition aufgelöst und mindestens 23 Regierungsgegner festgenommen. Das berichtete das russische Staatsfernsehen.

Poster von Wladimir Putin (unten) im Oppositionscamp "OccupyAbai" in Moskau (Archiv) (Bild: sda)

Eine Sondereinheit der Polizei hat in Moskau am frühen Mittwochmorgen ein Camp der Opposition aufgelöst und mindestens 23 Regierungsgegner festgenommen. Das berichtete das russische Staatsfernsehen.

Die meist jugendlichen Teilnehmer hatten seit dem 6. Mai in einem kleinen Park gegen den Ämtertausch von Präsident Wladimir Putin und Regierungschef Dmitri Medwedew protestiert. Der Oppositionelle Ilja Jaschin kritisierte die Polizeiaktion scharf und kündigte ein erneutes Camp an anderer Stelle in Moskau an.

Ein Gericht hatte am Vortag die Auflösung des Lagers angeordnet. Anwohner hatten über Lärm und Schmutz geklagt. Ein Polizeisprecher verteidigte den Zugriff. „Wir sind am frühen Morgen gekommen, um noch vor Beginn des Berufsverkehrs Ordnung zu schaffen“, sagte er nach Medienangaben. „Es kam nicht zu Gewalt, die Teilnehmer konnten in Ruhe ihre Sachen packen.“ Der Stadt sei durch das Camp ein Sachschaden von umgerechnet 500’000 Euro in dem Park entstanden.

Jaschin sprach von einer Entscheidung „gegen alle Gesetze und den gesunden Menschenverstand“. An einer anderen Stelle der Millionenstadt werde bereits ein neues Lager errichtet, sagte er.

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