Nach dem Tod eines Jugendlichen nach einer Auseinandersetzung in Yverdon-les-Bains VD hat die Waadtländer Kantonspolizei 18 Jugendliche vorübergehend festgenommen. Sie stehen im Verdacht, andere Jugendliche willkürlich verprügelt zu haben.
Zwischen dem 11. und 13. März seien 18 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahre wegen des Verdachtes auf Gewaltdelikte festgenommen worden, teilte die Waadtländer Kantonspolizei am Freitag mit. Sie wurden entweder am Arbeitsplatz oder zu Hause abgeholt.
Die Jugendlichen wurden einvernommen. Zudem wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei kamen zwei Waffen-Attrappen, drei Messer, zwei Pfeffersprays sowie zwei Luftdruckpistolen zum Vorschein. Weiter wurden ungefähr zehn Gramm Cannabis gefunden.
Nach Angaben der Polizei sollen sich die Jugendlichen über soziale Netzwerke dazu verabredet haben, auf der Strasse willkürlich junge Leute zu verprügeln. Sie versetzten den ihnen unbekannten Personen auch Faustschläge und Fusstritte gegen den Kopf.
Die Jugendlichen sollen laut Polizei über zehn Gewaltdelikte im Stadtzentrum von Yverdon-les-Bains begangen haben. Die Polizei führte zudem Gespräche mit 16 Opfern. Sie rief allfällige weitere Gewaltopfer dazu auf, sich bei der Polizei zu melden.
Jugendlicher starb nach Faustschlag
Die Polizei wurde bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Tod eines knapp 18-jährigen Schweizers im Stadtzentrum von Yverdon auf die Bande aufmerksam. Mit diesem Delikt haben die nun festgenommenen Jugendlichen aber nichts zu tun.
Der knapp 18-Jährige kassierte am 16. Januar einen Faustschlag gegen den Kopf und fiel zu Boden. Einen Tag später erlag im Universitätsspital Lausanne den schweren Verletzungen. Der Fall sorgte in der Westschweiz für grosses Aufsehen.
Der mutmassliche Täter – ein 16-jähriger Schweizer – stellte sich noch am Abend der Polizei. Kurze Zeit später wurde ein 15-jähriger zweiter Tatverdächtiger festgenommen. Die beiden befinden sich in Untersuchungshaft.