Unmittelbar vor dem Formel-1-Rennen am Sonntag im arabischen Königreich Bahrain hat die dortige Polizei laut Aktivisten erneut mindestens sechs Regierungsgegner festgenommen. Sie seien nach einer Razzia in der Ortschaft Sitra westlich der Hauptstadt Manama abgeführt worden, erklärten Oppositionelle am Sonntag.
In Manama selbst gingen nach Angaben von Augenzeugen Hunderte Schüler auf die Strasse, um gegen die Grossveranstaltung zu protestieren. Dabei sei es erneut zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt.
Die Demonstranten fordern eine Absage des Grand Prix in ihrem Land. In einem Staat, in dem die Rechte der Bürger nicht geachtet würden, dürfe kein Formel-1-Rennen stattfinden, argumentieren sie. Am Nachmittag waren weitere Protestmärsche geplant.
Die Opposition in Bahrain hatte im Februar 2011 versucht, durch Massenproteste radikale Reformen zu erzwingen. Das Herrscherhaus von Bahrain löste die Proteste damals mit Gewalt auf. Seitdem gibt es immer wieder Unruhen.