Polizei schliesst Suche im Horrorhaus in Cleveland ab

Die Suche nach möglichen weiteren Verbrechensopfern im Horrorhaus von Cleveland ist am Samstag beendet worden. Die Ermittler stellten über 200 Beweisstücke sicher.

Das Horrorhaus in Cleveland (Bild: sda)

Die Suche nach möglichen weiteren Verbrechensopfern im Horrorhaus von Cleveland ist am Samstag beendet worden. Die Ermittler stellten über 200 Beweisstücke sicher.

Wie eine Sprecherin der US-Bundespolizei FBI, Vicki Anderson, vor Journalisten sagte, hätten die Ermittler nicht – wie zunächst befürchtet – menschliche Überreste auf dem Gelände gefunden.

Der mutmassliche Täter Ariel Castro soll dort über ein Jahrzehnt drei Frauen gewaltsam festgehalten und gepeinigt haben. Nach Abgleichen mit Castros DNA gebe es bislang auch keine Verbindung zu weiteren Verbrechen im US-Bundesstaat Ohio, so das FBI.

Der Verdächtige wurde unterdessen nach einem CNN-Bericht wegen Selbstmordgefahr unter ständige Beobachtung gestellt – in einer Zelle von drei mal drei Metern.

Aus Spital entlassen

Am Freitag wurde auch die dritte der jahrelang gefangen gehaltenen Frauen aus dem Spital entlassen. Die 32-jährige Michelle Knight habe die Klinik im Bundesstaat Ohio am Freitag verlassen, sagte eine Sprecherin.

Knight hatte sich in psychologische Behandlung begeben müssen. In einer Erklärung des Spitals im Internetnetzwerk Facebook hiess es, Knight sei bei «guter Laune und sehr dankbar für die Blumen und Geschenke». Sie bitte aber darum, dass nun ihre Privatsphäre respektiert werde.

Knight war am Montag gemeinsam mit Amanda Berry und Gina DeJesus nach jahrelanger Gefangenschaft aus einem Haus in Cleveland befreit worden. Die drei Frauen waren zwischen 2002 und 2004 entführt worden. Knight, die im August 2002 zuletzt gesehen worden war, war damit die längste Zeit in Gefangenschaft.

Berichten des Senders CBS zufolge sagte Knight bei der Polizei aus, «mindestens fünf Mal» in der Zeit ihrer Gefangenschaft schwanger geworden zu sein.

Demnach soll Castro sie schwer misshandelt haben, damit sie Fehlgeburten erlitt. Castro habe sie ausserdem gezwungen, Berry bei der Entbindung ihrer Tochter zu helfen, die nachgewiesenermassen von dem Vergewaltiger selbst gezeugt worden war. Unklar blieb zunächst, ob Knight – wie Berry und DeJesus – zu ihrer Familie zurückgekehrt ist.

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