Polizei setzt in Calais Tränengas gegen über 300 Flüchtlinge ein

Die Situation in Calais ist eskaliert: In der Hafenstadt stürmten Flüchtlinge eine Lkw-Kolonne, um nach England zu kommen.

Polizisten in einem Flüchtlingslager in Calais (Archiv) (Bild: sda)

Die Situation in Calais ist eskaliert: In der Hafenstadt stürmten Flüchtlinge eine Lkw-Kolonne, um nach England zu kommen.

In der nordfranzösischen Hafenstadt Calais ist die Polizei mit Tränengas gegen mehr als 300 Flüchtlinge vorgegangen. Diese hatten am Nachmittag eine lange Schlange von Lastwagen gestürmt, die auf die Fähre nach England warteten.

Wie ein Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte, wollten die Flüchtlinge die Lkw erklimmen, um heimlich mit der Fähre nach England zu gelangen. Die Polizei habe versucht, die Menschen zu vertreiben. Dennoch sei es wohl einigen gelungen, sich an Bord eines Transporters zu verstecken.

In Calais kampieren nach Schätzung der Stadtverwaltung bis zu 1500 Flüchtlinge in improvisierten Lagern. Sie suchen nach einer Gelegenheit, nach Grossbritannien weiterzureisen.

Die meisten von ihnen stammen aus dem Sudan, Eritrea oder Syrien und könnten nach Angaben des UNO-Flüchtlingswerks (UNHCR) in Frankreich Asyl beantragen. Demnach wollen aber viele Flüchtlinge unter Verweis auf ihre in Grossbritannien lebenden Verwandten nicht in Frankreich bleiben.

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Mehr zum Thema: Korrespondent Stefan Brändle war im September vor Ort, seine Reportage: Ein Stück Dritte Welt mitten in Europa

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