Die Sondereinheiten der Polizei werden digital aufgerüstet. Ab nächstem Jahr testen Zürcher und Berner Polizisten im Rahmen eines Pilotversuches die Koordination bei der Verbrecherjagd mit Hilfe einer Smartphone-Applikation. Auch andere Korps interessieren sich für das neue Einsatzsystem.
Sie tragen Overalls und Stahlhelme, verständigen sich mit knappen Handzeichen und über Funk. Wann immer überdurchschnittliches Können gefordert ist, stehen sie im Einsatz: die Sondereinheiten von Kantons- und Stadtpolizeien. Sie sind darauf spezialisiert, Schwerstkriminelle festzunehmen oder besonders exponierte Personen des öffentlichen Lebens zu schützen.
Die Verständigung bei den Einsätzen erfolgte bisher vornehmlich über den Sprechfunk. In Zukunft sollen die Spezialeinheiten ihre Aktionen auch mit Hilfe einer Smartphone-App koordinieren. Eine entsprechende Applikation werde derzeit im Auftrag der Kantonspolizeien Bern und Zürich von einer externen Firma entwickelt, bestätigte Werner Benz, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, am Montag einen Bericht der «NZZ».
Das Tool ist als Ergänzung zu den herkömmlichen Kommunikationsmitteln gedacht. Die Polizisten können damit Daten zu einem Einsatz übermitteln. Überdies sollen mit Hilfe der App Dokumente und Checklisten bereitgestellt und Meldungen verschickt werden können.
Pilotversuch im nächsten Jahr
Noch befindet sich die App in der Entwicklungsphase. Schon im nächsten Jahr wollen jedoch Bern und Zürich die Applikation im Rahmen eines Pilotversuches testen. 16 weitere Polizeikorps haben laut Werner Benz ihr Interesse angemeldet und sind bereit, sich an den Kosten von rund 800’000 Franken zu beteiligen.
iPhones haben bei der Zürcher Kantonspolizei längst Einzug gehalten. Darüber hinaus wurden im Mai Polizisten an der Front mit Tablet-Computern des Typs iPad ausgerüstet. Damit können Rapporte am Ort des Geschehens auf elektronischen Formularen erfasst und über eine verschlüsselte Verbindung an das Rapportierungssystem Polis übermittelt werden.
Die iPads seien bei den Frontpolizisten sehr gut akzeptiert, sagte Benz. Die bisherige Bilanz sei sehr gut; die direkte elektronische Datenerfassung auf Unfall- und Tatorten bewähre sich und trage klar zur Steigerung der Effizienz bei.