Polizei sucht Gespräch mit Greenpeace-Aktion beim AKW Beznau

Die Aargauer Kantonspolizei bemüht sich im Gespräch mit den Aktivisten von Greenpeace, die Protestaktion gegen das Atomkraftwerk Beznau in Döttingen AG friedlich zu bereinigen. Derzeit ist gemäss Polizei alles ruhig.

Greenpeace-Aktivisten beim AKW-Beznau (Bild: Greenpeace) (Bild: sda)

Die Aargauer Kantonspolizei bemüht sich im Gespräch mit den Aktivisten von Greenpeace, die Protestaktion gegen das Atomkraftwerk Beznau in Döttingen AG friedlich zu bereinigen. Derzeit ist gemäss Polizei alles ruhig.

Die Kantonspolizei stehe mit Unterstützung durch die Regionalpolizei und das Grenzwachtkorps im Einsatz, sagte Polizeisprecher Roland Pfister auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Der Alarm sei kurz vor 7 Uhr erfolgt. Es handle sich um einen sicherheitspolizeilichen Einsatz.

«Wir haben Erfahrungen mit Aktivisten», betonte Pfister. Das Ziel sei, dass die Situation in einer ruhigen Art und Weise bereinigt werden könne. Derzeit sei alles sehr ruhig und gemässigt. Die Aktivisten verhielten sich korrekt. Man stehe im Kontakt mit Greenpeace und der Leitung des AKW Beznaus, hielt Pfister fest.

Es befänden sich mehrere Dutzend Aktivisten auf dem Gelände. Greenpeace hatte von 100 Personen gesprochen. Die Polizei werde Kontrollen machen, um die Personalien der Aktivisten zu erfassen. Die strafrechtlichen Konsequenzen der Protestaktion müssten mit der Staatsanwaltschaft geprüft werden, hielt Pfister fest.

Transparent am Reaktorgebäude

Auf Fotos von Greenpeace ist unter anderem zu sehen, wie zwei Aktivisten an einem Reaktorgebäude ein gelbes Transparent mit der Aufschrift «The End» montieren.

Weitere Aufnahmen, welche die Umweltorganisation in den sozialen Medien veröffentlichte, zeigen, wie Aktivisten in den frühen Morgenstunden mit Leitern über die Absperrgitter klettern. Greenpeace spricht von einer «Besetzung».

Greenpeace hatte zusammen mit der Schweizerischen Energiestiftung (SES) bereits Mitte Februar gefordert, dass die AKW Beznau und Mühleberg aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden müssten. Sie stützten sich auf eine Studie.

Die in den 1960er und 1970er Jahren konzipierten und erbauten Anlagen seien weit entfernt vom heutigen Stand von Wissenschaft und Technik, schreibt Dieter Majer in der Studie. Majer war lange bei der deutschen Atomaufsichtsbehörde tätig. Nachrüstungen hätten nur eine begrenzte Wirkung.

Der Druckreaktor Beznau 1 ist seit 1969 am Netz. Auf der Aareinsel in Döttingen steht damit das dienstälteste kommerzielle AKW der Welt. Der baugleiche Reaktor 2 ist seit 1972 in Betrieb.

Der Energiekonzern Axpo, Betreiber des AKW Beznau, investiert derzeit rund 700 Millionen Franken in die Sicherheit. Die Reaktoren sollen dank der dauernden Nachrüstung gemäss Axpo «länger als 50 Jahre» am Netz sein.

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