Die Kantonspolizei Wallis hat einen von Asylsuchenden aufgezogenen Kokainring zerschlagen. Im Zuge der Ermittlungen wurden zwölf Personen verhaftet und 1,5 Kilo Kokain beschlagnahmt. Nach Polizeiangaben soll der Ring insgesamt 2,8 Kilogramm Drogen verkauft haben.
Die Bande operierte vom Asylheim Visp aus, dem die hauptsächlich nigerianischen Asylsuchenden zugeteilt waren, wie die Kantonspolizei Wallis am Mittwoch mitteilte. Die zwölf verhafteten Männer sind zwischen 18 und 37 Jahre alt und stammen aus diversen afrikanischen Ländern.
Einer der Hauptverdächtigten, ein 22-jähriger Nigerianer mit Wohnsitz in Sitten, war am Verkauf von 1,3 Kilo Kokain an Drogenkonsumenten beteiligt. Er wurde auf frischer Tat ertappt als er mit Hilfe eines 21-jährigen Asylbewerbers aus Nigeria 180 Gramm Kokain, abgepackt in Fingerlinge, zu verkaufen versuchte.
Der 22-jährige Nigerianer besorgte sich die Drogen bei in Visp wohnhaften Landsleuten, die das Kokain bunkerten. Anschliessend wurde die Ware an verschiedene afrikanische Dealer verteilt, welche die Drogen an die Konsumenten verkauften.
Einen Durchbruch in den Untersuchungen stellte die Hausdurchsuchung im Asylzentrum Visp im April 2012 dar. Die Kantonspolizei fand in einem Zimmer 1 Kilogramm Kokain im Wert von 150’000 Franken. Rund 40 Mobiltelefone aus dem Besitz der Hauptverdächtigen wurden beschlagnahmt. Die Polizei geht davon aus, dass der Drogenring etwa 2,8 Kilo Kokain verkaufte.
Mit Ausnahme eines Mannes, der in sein Heimatland ausgeschafft wurde, befinden sich noch alle Verdächtigen in Untersuchungshaft. Ihnen werden schwere Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz zur Last gelegt. Begonnen hatten die von der Walliser Staatsanwaltschaft geleiteten Untersuchungen im Februar.