In der Schweiz haben sich die Fussball-Fans während der Euro 2016 meist friedlich verhalten. In Zürich zum Beispiel gingen nur sehr vereinzelt Meldungen wegen Auseinandersetzungen und Schlägereien ein.
Mit einer Busse oder einer Anzeige geendet hat während des EM-Monats in Zürich die Freude für über 180 Feiernde, die in Fahrzeugen unterwegs waren. Gründe waren das Verursachen von vermeidbarem Lärm und aus Autos gehaltene Gegenstände, wie die Stadtpolizei am Montag schrieb.
Fanzug auf Zürcher Langstrasse
Nach dem Finalsieg von Portugal gegen Frankreich am Sonntag dürften Fans in Zürich einige Menschen um einen Teil ihrer Nachtruhe gebracht haben. Gegen 1.30 Uhr formierte sich auf der Langstrasse ein Umzug. Die Strasse war schon vor Spielende vorsorglich gesperrt worden. 26 Autofahrer und Beifahrer wurden verzeigt.
Auch in Chur gab es lange Autokorsos. In der Nacht nach dem Finalspiel musste der Verkehr wegen der Autokolonnen und der zahlreichen Menschen in der Innenstadt vorübergehend umgeleitet werden. Die Churer Stadtpolizei sprach in einer Mitteilung allerdings von einer «disziplinierten Fussball-Fangemeinde».
In der Genfer Fanzone Footarena verfolgten rund 400’000 Menschen die EM-Spiele, davon allein 18’000 das Finalspiel zwischen Frankreich und Portugal. Rund 100’000 Liter Bier wurden ausgeschenkt, wie die Organisatoren am Montag mitteilten. Schwere Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Drei Menschen mussten nach Schlägereien ins Spital.
Lob vom fedpol
Das Bundesamt für Polizei (fedpol) lobte in einer Mitteilung die Fans der Schweizer Nati. Je rund 12’000 Anhängerinnen und Anhänger reisten zu den Schweizer Spielen in Lens, Paris, Lille und St-Etienne. Ein Schweizer wurde von der französischen Polizei festgenommen, wegen Tätlichkeiten, die strafrechtliche Folgen haben.
Weitere sieben Schweizer Fans wurden vorübergehend festgenommen. Gründe waren laut fedpol Trunkenheit, oder dass sie Handschuhe und Masken trugen, wie sie für Hooligans typisch sind. Zwei Schweizer wurden aus Stadions verwiesen, weil sie geraucht und Aufsichtspersonen beschimpft hatten.
Acht Schweizer Polizisten waren in Frankreich für den Schutz vor Hooligans im Einsatz. Auch übermittelte das fedpol im Rahmen des internationalen Informationsaustausches Hooligan-Daten an Paris. Dank der Schweizer Delegation in Frankreich konnten 20 bis 30 Risikofans identifiziert und «durch Gespräche» dazu bewegt werden, sich korrekt zu verhalten, wie das fedpol schreibt.