Im Kanton Solothurn sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Einbruchdiebstähle verübt worden. Die Zahl der von der Polizei erfassten Straftaten blieb jedoch auf dem Vorjahresniveau: Ins Gewicht fiel ein grosser Fall von Wirtschaftskriminalität.
Bei der Einbruchskriminalität habe die Schwerpunktsetzung der Polizei Wirkung gezeigt, teilte das Solothurner Kantonspolizei am Mittwoch mit. Die Zahl der Einbruchdiebstähle ging um 18 Prozent auf 1482 Fälle zurück. Dies sei im Verhältnis zur Einwohnerzahl seit 1991 der tiefste Wert. Wie sich die Einbruchzahlen in der Zukunft entwickeln werden, ist gemäss Kantonspolizei schwierig vorauszusagen. Rund 13 Prozent der Einbrüche werden aufgeklärt.
Die Zahl der Straftaten gemäss Strafgesetzbuch sank um 2 Prozent auf 16’321 Fälle. Ohne ein Fall von Wirtschaftskriminalität mit 400 Geschädigten und 812 Straftaten wäre die Anzahl der Taten im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich zurückgegangen.
Die Kriminalitätsbelastung ist gemäss Kantonspolizei seit Jahren rückläufig. Auf 1000 Einwohner kommt es im Durchschnitt zu 60,7 Straftaten. Deutlich über dem kantonalen Durchschnitt befinden sich die Gemeinden Solothurn, Olten, Egerkingen und Biberist.
Die Mehrheit der 2903 ermittelten Straftäter hat einen Schweizer Pass (54,8 Prozent). 30,6 Prozent der Beschuldigten zählen zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung, und weitere 14,6 Prozent sind Asylbewerber oder Ausländer ohne Wohnsitz in der Schweiz.
Drohung und Gewalt gegen Beamte
Die Delikte gegen Leib und Leben nahmen 2015 nach einem Rückgang im Vorjahr um vier Prozent auf 865 Straftaten zu. Wie im Vorjahr gab es ein vollendetes Tötungsdelikt und vier versuchte Tötungsdelikte.
Nach langjährigem Rückgang stiegen 2015 die Straftaten wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte erstmals wieder an. Die Geschädigten waren nicht einzig Polizisten; auch andere Behörden wie Sozialämter oder die SBB brachten Straftaten zur Anzeige.
Die Polizei registrierte auch mehr häusliche Gewalt. Die Zahl der Delikte stieg um 8 Prozent auf 832. Es zeige sich, dass häusliche Gewalt ein weit in alle Gesellschaftsschichten verbreitetes Phänomen darstelle, hält die Kantonspolizei fest.
Gewalttäter bleiben unter Beobachtung
Man nehme diese Fälle aufgrund der hohen Gefahr einer Eskalation solcher gewaltgeprägten Beziehungen sehr ernst. Sämtliche Fälle von häuslicher Gewalt würden systematisch und strukturiert auf ein mögliches Rückfallrisiko des Täters oder der Täterin analysiert. Wenn es notwendig sei, würden die Täter im Rahmen des kantonalen Bedrohungsmanagements im Auge behalten.