Eine konservative katholische Jugendorganisation wehrt sich gegen ein Konzert von Popqueen Madonna in Warschau. Bis Freitagvormittag sammelte der „Kreuzzug der Jugend“ mehr als 16’000 Unterschriften gegen die für den 1. August geplante Show.
Die US-Künstlerin greife nicht nur den katholischen Glauben an, indem sie christliche Symbole zu Bühnenattributen mache, sie trete auch am Jahrestag des Warschauer Aufstands im August 1944 auf, heisst es in dem Internetappell „Nie ide na koncert Madonny“ (Ich gehe nicht zum Madonna-Konzert).
„Wenn jemandem Madonna oder das Datum nicht gefällt, soll er einfach nicht hingehen“, sagte Rathaussprecher Bartusz Milczarczyk. Die Stadtverwaltung sehe keinen Anlass, das Konzert zu verbieten, solange die Sicherheitsbestimmungen erfüllt seien.
Am 1. August wird in Warschau mit einer Schweigeminute und Sirenen des Aufstands der polnischen Untergrundbewegung gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg gedacht. In den mehrwöchigen Kämpfen kamen rund 100’000 Menschen ums Leben. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde die polnische Hauptstadt systematisch zerstört.