Das Projekt zum Bau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 hat einen Rückschlag erlitten: Polens Wettbewerbsbehörde legte Einspruch gegen den Zusammenschluss mehrerer europäischer Unternehmen zu einem Joint Venture mit dem russischen Energiekonzern Gazprom ein.
Grund sind Bedenken der Wettbewerbsbehörde, dass der Zusammenschluss zu einer «Einschränkung des Wettbewerbs» führt, wie die beteiligten Konzerne am Freitag mitteilten.
Zudem drohe der Zusammenschluss die Verhandlungsposition von Gazprom weiter zu verstärken, der bei der Lieferung von Gas nach Polen bereits eine dominante Stellung habe, kritisierte die Wettbewerbsbehörde, die Ende Juli ihre Einwände veröffentlicht hatte.
Als Folge des Entscheid geben die beteiligten Unternehmen Gazprom, Engie, Shell, OMV, Uniper und Wintershall den Plan zur Schaffung des Joint Venture Nord Stream 2 AG auf. Diese Gesellschaft war in Zug ansässig. Festgehalten werden soll aber am Plan zum Bau der Pipeline.
«Das Joint-Venture-Projekt wird nicht umgesetzt», doch das «Nord-Stream-2-Projekt selbst wird nicht aufgegeben», sagte ein Sprecher des französischen Konzerns Engie.
Die neue Gaspipeline soll die bestehende Nord-Stream-Pipeline ergänzen, die Russland durch die Ostsee mit Deutschland verbindet. Die neue Ostseepipeline soll acht Milliarden Euro kosten und eine Kapazität von 55 Milliarden Kubikmeter haben. Während Berlin das Projekt unterstützt, ist es in Osteuropa hoch umstritten.