Der weltbekannten Ausgrabungsstätte Pompeji bei Neapel droht der Verlust ihres Status als UNESCO-Welterbe, sollte die Regierung in Rom bis Ende Dezember die dringlichsten Restaurierungsarbeiten nicht umsetzen.
Die UNO-Kulturorganisation wolle sich bis 1. Februar 2014 Zeit nehmen, um zu bewerten, ob die Schritte zur Sanierung des archäologischen Geländes reichen, sagte der Präsident der italienischen UNESCO-Kommission, Giovanni Puglisi, nach Angaben italienischer Medien.
Italiens Kulturminister Massimo Bray versicherte, dass bis 2015 39 Baustellen zur Rettung der Ausgrabungsstätten offen sein werden. Ausserdem soll demnächst ein modernes System zur Videoüberwachung eingerichtet werden. Mehr Personal sei aber notwendig, um die Instandhaltung Pompejis zu garantieren.
Die archäologische Stätte in Süditalien ist kulturell von grosser Bedeutung. Bei einem Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 nach Christus wurde die antike Stadt Pompeji unter meterhohen Lavabergen begraben und dadurch weitgehend konserviert. Tausende Menschen wurden getötet.
Nach der Wiederentdeckung der altrömischen Stadt in der Neuzeit waren 44 Hektar der unter dem Auswurf zu grossen Teilen gut erhaltenen Stadtanlage freigelegt worden und gelten als Schaufenster in die antike Siedlungsgeschichte.
Europäische und italienische Fördermittel in Höhe von 105 Millionen Euro waren für die Restaurierung des UNESCO-Welterbes schon vor längerer Zeit bereitgestellt worden.