Zum Auftakt seines viertägigen Staatsbesuchs in Grossbritannien hat Chinas Präsident Xi Jinping die Bande zwischen den beiden Ländern gelobt.
«Obwohl mein Besuch gerade erst angefangen hat, bin ich schon tief beeindruckt von der Lebendigkeit der chinesisch-britischen Beziehungen und der tiefen Freundschaft zwischen unseren Völkern», sagte Xi am Dienstag im britischen Parlament.
Zuvor hatte das britische Königshaus den Gast mit demonstrativen Pomp empfangen. Elizabeth II. und Prinz Philip begrüssten den Gast bei der berühmten Horse Guards Parade – per Kutsche ging es weiter zum Buckingham-Palast.
Thronfolger Charles und seine Frau Camilla begrüssten Xi am Dienstag im Londoner Mandarin Oriental Hotel. In Clarence House, ihrer offiziellen Residenz, nahmen sie zusammen mit dem chinesischen Staatschef den Nachmittagstee ein.
Mit der königlichen Charmeoffensive am Dienstag wirbt London um chinesische Investitionen in die marode britische Infrastruktur und den Bau neuer Atomkraftwerke in Grossbritannien. Nach den Worten des britischen Premierministers David Cameron geht es bei dem Besuch um Geschäfte in Höhe von 30 Milliarden Pfund (44 Milliarden Franken).
Cameron trifft den Gast am Mittwoch zu politischen Gesprächen. «Es handelt sich um einen sehr wichtigen Augenblick der britisch-chinesischen Beziehungen», sagte er.
Kritik an Annäherung
Tausende Chinesen winkten Xi und seiner Ehefrau zur Begrüssung auf den Strassen Londons zu. Dagegen protestierten lediglich einige Hundert Demonstranten gegen Menschenrechtsverletzungen und gegen die Tibet-Politik Pekings.
Auch in den Medien gibt es seit Tagen Kritik am Buhlen um Chinas Gunst. Unter anderem fürchten die Kommentatoren und Experten Sicherheitslücken und Industriespionage.
Als Höhepunkte des Besuchs standen am Dienstag eine Rede Xis im Parlament sowie ein Staatsbankett im Buckingham-Palast an. Xi und seine Ehefrau übernachten auch im königlichen Palast. Noch 2012 hatte sich Cameron Ärger mit Peking eingehandelt, weil er sich mit dem Dalai Lama traf, dem geistigen Oberhaupt der Tibeter.