Britische Forscher haben nach eigenen Angaben dank der Evolutionstheorie die perfekte Popmusik komponiert. Mit Hilfe ihres Computerprogramms DarwinTunes und 7000 freiwilligen Hörern entwickelten sie ein Ausleseverfahren, bei dem aus simplen Geräuschen und Tönen nach und nach ansprechende Musik entstand.
„Alle Welt glaubt, dass Musik das Produkt einer von genialen Komponisten geschaffenen Tradition ist“, fasste der Biologe und Mitautor Armand Leroi vom Imperial College in London die Erkenntnisse der Studie zusammen. Doch könnte sich die Wahl der Hörer als „wahrer Antrieb“ hinter der Entwicklung der Popmusik herausstellen.
Für die „Komposition“ stellte DarwinTunes den 7000 Freiwilligen zunächst jeweils acht Sekunden lange Stücke aus beliebig ausgewählten Tönen vor. Diese mussten sie auf einer Skala von „unerträglich“ bis „finde ich klasse“ bewerten.
Anschliessend suchte das Computerprogramm die beliebtesten Stücke aus, mischte sie und schuf damit neue Melodien. Aus denen konnten die Hörer erneut ihre Favoriten auswählen.
Le länger umso besser
Am beliebtesten schienen die Hits zu sein, die den Auswahlprozess am längsten überstanden, berichteten die Forscher am Montag in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“. „Jedes Mal, wenn sich ein Musikliebhaber ein Stück herunterlädt, trifft er eine Auswahl“, erklärt Biologe Leroi und nennt dies eine „kreative Handlung“.
Ähnlich wie das Leben auf der Erde Ergebnis eines natürlichen Ausleseprozesses sei, könne dieser auch hinter der Entwicklung populärer Songs stehen. Das könnte nach Auffassung der Autoren auch erklären, warum manche Musik Jahrhunderte überdauert.