Portugal rettet Remis in letzter Minute

Portugal verhindert an der WM in extremis das vorzeitige Out. Silvestre Varela gleicht gegen die USA in letzter Minute zum 2:2 aus. Doch in der letzten Runde reicht Deutschland und den USA in der Direktbegegnung ein Untentschieden, damit beide weiterkommen.

Dempsey jubelt über das zwischenzeitliche 2:1 für die USA. (Bild: SI)

Portugal verhindert an der WM in extremis das vorzeitige Out. Silvestre Varela gleicht gegen die USA in letzter Minute zum 2:2 aus. Doch in der letzten Runde reicht Deutschland und den USA in der Direktbegegnung ein Untentschieden, damit beide weiterkommen.

Varela traf nach einer Flanke von Cristiano Ronaldo, der ansonsten nicht viele Akzente setzen konnte. Der Jubel der Portugiesen über das Last-Minute-Tor fiel allerdings verhalten aus. Nani, der seine Farben bereits in der fünften Minute mit 1:0 in Führung gebracht hatte, meinte nach dem Match: «Wir sind frustriert. Wir hätten gewinnen müssen.»

Der Offensiv-Spieler weiss um die heikle Lage seiner Equipe. Portugals Chancen auf das Weiterkommen sind nur noch gering  – auch wegen des schlechten Torverhältnisses (-4).

Spielt die deutsch-amerikanische Freundschaft?

Womöglich hilft den Mannen von Paulo Bento nicht einmal mehr ein hoher Sieg gegen das punktgleiche Ghana. Diese beiden Mannschaften sind bei ihrem Aufeinandertreffen darauf angewiesen, dass die USA und Deutschland am Donnerstag gleichzeitig nicht unentschieden spielen. Die Krux: Die US-Boys und das DFB-Team könnten sich in Recife auf eine Punkteteilung einigen, die sie gemeinsam in die K.o.-Runde bringen würde.

Die Konstellation ist aufgrund der bekannten Seilschaften zwischen Amerikanern und Deutschen brisant. Die Trainer sind sich bestens vertraut. An der WM 2006 war Joachim Löw beim DFB der Assistent von Chef-Coach Jürgen Klinsmann gewesen. Ein «Päckli» würde nicht überraschen.

Überzeugende USA

Dass sich die USA in einer komfortablen Situation befinden, haben sie sich redlich verdient. Sie wussten auch bei ihrem zweiten WM-Auftritt zu überzeugen. Der Sieg gegen Portugal wäre nicht gestohlen gewesen. Nach dem frühen Gegentreffer, den Verteidiger Geoff Cameron mit einem Querschläger verschuldet hatte, drehten die Amerikaner auf. Dank grossem Aufwand kamen sie immer wieder zu ihren Möglichkeiten.

In der 64. Minute war es erstmals soweit. Der in Deutschland geborene Ex-Bundesliga-Profi Jermaine Jones – unterdessen für Besiktas Istanbul tätig – erzielte mit einem Schuss aus dem Hinterhalt den Ausgleich.

Die Amerikaner mochten sich mit dieser Ausbeute nicht zufrieden geben. In der 81. Minute gelang ihnen das 2:1. Clint Dempsey beförderte den Ball  mit dem Bauch über die Linie. Der Captain hatte bereits gegen Ghana getroffen und in jener Partie einen Nasenbeinbruch erlitten. Der amerikanische Höhenflug gegen Portugal sollte schliesslich erst in der Nachspielzeit gestoppt werden.

Auf der anderen Seite hatten die Lusitaner Grund zum Hadern, weil ihnen kurz vor der Pause nicht das 2:0 geglückt war, als Nani am Pfosten scheiterte und der einschussbereite Eder nicht erben konnte.

Grosse Personalsorgen bei Portugal

Dass es Portugal an dieser WM nicht nach Wunsch läuft, liegt auch an den grossen Personalsorgen, mit denen sich Trainer Bento konfrontiert sieht. Cristiano Ronaldo ist ebenso angeschlagen wie Abwehr-Patron Bruno Alves. Sturmspitze Hugo Almeida fehlte gegen die USA verletzt und sein Stellvertreter Helder Postiga konnte gerade mal eine Viertelstunde mittun, ehe er ebenfalls kapitulieren musste. Stammgoalie Rui Patricio musste durch Beto ersetzt werden.

Hinzu kamen die Absenzen in der Verteidigung der beiden Champions-League-Sieger Pepe (gesperrt) und Fabio Coentrao (verletzt) von Real Madrid.

Es stellt sich weiter die Frage, wie die Portugiesen den Fight in Manaus verkraftet haben. Die Partie im Amazonas-Gebiet hat viel Energie gekostet. Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius und eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit machten den Spielern das Leben schwer. Jermaine Jones sagte zu den speziellen Bedingungen: «Es ist, als ob man gegen eine Wand läuft. Wenn man sich bewegt, bleibt einem schnell einmal die Luft weg.» Am Mittwoch wird die Schweiz den Verhältnissen in Manaus trotzen müssen.

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