Portugal will Euro-Rettungsschirm im Mai ohne Hintertür verlassen

Portugal will den Euro-Rettungsschirm in diesem Monat ohne Netz und doppelten Boden verlassen. Die Regierung habe entschieden, sich von den Partnern keine Notfall-Kreditlinie einräumen zu lassen, sagte Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Sonntagabend.

Pedro Passos Coehlo wendet sich an die Nation (Bild: sda)

Portugal will den Euro-Rettungsschirm in diesem Monat ohne Netz und doppelten Boden verlassen. Die Regierung habe entschieden, sich von den Partnern keine Notfall-Kreditlinie einräumen zu lassen, sagte Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Sonntagabend.

Das südeuropäische Land war 2011 mit zinsgünstigen Krediten von 78 Milliarden Euro von der Troika aus EU, EZB und IWF vor dem Finanzkollaps bewahrt worden. Seitdem fuhr die Regierung einen scharfen Sparkurs, der der Bevölkerung viele Entbehrungen abverlangte.

Inzwischen haben Investoren wieder Vertrauen in Portugal. Damit kann sich das Land zu verkraftbaren Zinsen direkt am Kapitalmarkt finanzieren. Die Troika hatte Portugal vor wenigen Tagen einen erfolgreichen Weg bescheinigt, aber gemahnt, eine solide Finanzpolitik bleibe auch nach Auslaufen des Hilfsprogramms wichtig.

Ende 2013 hatte bereits Irland den Euro-Rettungsschirm verlassen und steht finanziell wieder auf eigenen Beinen. Das Land war von seinen Partnern mit 85 Milliarden Euro gestützt worden.

Griechenland, das mit 240 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch gerettet worden war, strebt an, sich ab 2016 wieder vollständig über den Kapitalmarkt refinanzieren zu können.

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