Einzelne Dienstleistungen der Schweizerischen Post werden per 1. April 2012 teurer. Kunden müssen für eingeschriebene Sendungen neu 5 statt wie bisher 4 Franken bezahlen. Beim Postempfang wird künftig zwischen Internet- und Schalter-Kunden unterschieden.
Von den Massnahmen verspricht sich die Post jährlich Mehreinnahmen von 60 Millionen Franken und damit eine Kostendeckung, wie Post-Mediensprecher Oliver Flüeler zur Nachrichtenagentur sda sagte. Denn die Anpassungen würden in den Bereichen erfolgen, in denen die Post „heute rote Zahlen“ schreibt.
Günstiger im Internet
Darunter fallen die Nachsendeaufträge. Wer die Post bei einem Wohnungswechsel für die Dauer eines Jahres nachgeschickt bekommen will, muss derzeit 15 Franken berappen. Neu wird diese Dienstleistung am Schalter für 42 Franken angeboten und damit gemäss Post „aufwandgerechter gestaltet“.
Postkunden können den Preis allerdings tief halten, wenn sie den Nachsendeauftrag elektronisch abwickeln. Die Nachsendung kostet dann nur 30 Franken. Die Post unterscheidet demnach neu zwischen einem „Preis am Schalter“ und einem „Preis im Internet“.
Wer die Post bei einer Ferienabwesenheit während zwei Wochen zurückbehalten will, zahlt dafür künftig neu 8 Franken statt 10 Franken – allerdings nur, wenn er dies im Internet veranlasst. Am Schalter werden für diese Dienstleistung in Zukunft neu 20 Franken berechnet.
Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) kritisiert in einer Mitteilung vom Donnerstag, dass die Post „Zuschläge für die Bedienung am Schalter“ erhebe. „Die SKS wehrt sich gegen eine solche Diskriminierung von Schalterkunden“. Insbesondere ältere Menschen könne die Online-Abwicklung nicht zugemutet werden, schreibt die SKS weiter.
Nachnahmesendungen teurer
Ab 1. April führt die Post ausserdem eine neue Dienstleistung ein: Für den Aufpreis von 3.50 Franken können Privatkunden den Weg ihrer Sendung in Zukunft verfolgen, falls es sich dabei um einen A-Post-Brief handelt. Bisher war dies nur bei eingeschriebenen Briefen und bei Paketen möglich.
Nachnahmesendungen, die dem Empfänger nur gegen Bezahlung ausgehändigt werden, kosten ab kommendem April 23 Franken statt wie bisher 15 Franken. Ausserdem wird die Dienstleistung nur noch für eingeschriebene Sendungen angeboten.
Nicht betroffen von den Preisanpassungen sind A- und B-Post-Sendungen sowie Inlandpakete.