Die Post will das Angebot von Drittprodukten in ihren Verkaufsstellen straffen. Künftig sollen in Schalterräumen nur noch Artikel mit einem Bezug zur Post verkauft werden. Die Post will damit erreichen, dass das wiederholt kritisierte Angebot besser akzeptiert wird.
In diesen Tagen hat die Schweizerische Post eine Testphase in insgesamt 20 Filialen in der Deutschschweiz und in der Romandie begonnen. Je nach Ergebnis wird das Sortiment gegen Ende Jahr landesweit angepasst, wie die Post mitteilte. Drittprodukte verkaufen will sie aber weiterhin.
Drittprodukte bleiben
«Die Post bekennt sich grundsätzlich zum Geschäft mit Drittprodukten», sagte dazu Post-Konzernchefin Susanne Ruoff. Diese leisteten einen Beitrag zur Finanzierung des Poststellenetzes. «Mit der Sortimentsbereinigung strebe ich einen grösseren Fokus des Angebots für die Kunden an.»
Die in den Schalterräumen angebotenen Produkte und Dienstleistungen müssten besser zur Post passen, sagte Ruoff. Kern des künftigen Sortiments sind laut der Mitteilung zum Beispiel Behördendienstleistungen, Versicherungen oder Produkte für die Telekommunikation, aber auch Bücher, Schreibwaren und Geschenkkarten.
Entfernt werden könnten nach der Testphase hingegen Produkte aus der Sparte Heimelektronik, Spielzeug sowie Artikel fürs Auto und für den Haushalt, wie die Post mitteilte.
Geschäft für die Politik
Der Verkauf von Kiosk-Artikeln bei der Post ist wiederholt kritisiert worden. Die nationalrätliche Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) empfiehlt zwar mit 13 zu 12 Stimmen ein Nein zu einer parlamentarischen Initiative von Rudolf Joder (SVP/BE). Diese verlangt ein Verbot für die Post, «immer mehr Krimskrams» zu verkaufen.
Zugleich will die KVF aber den Bundesrat als Eignervertreter auffordern, der Post nahezulegen, weniger Drittprodukte zu verkaufen. Sie reichte im März ein entsprechendes Postulat ein. Behandelt wurde es vom Bundesrat und auch vom Nationalrat noch nicht.
Die Post verkauft nach Angaben von Sprecher Oliver Flüeler seit über 14 Jahren Drittprodukte. 2014 erzielte sie mit den Kiosk-Artikeln einen Umsatz von 508 Millionen Franken. Das entspreche rund einem Drittel des Umsatzes in der Sparte Poststellen und Verkauf und sei eine wichtige Finanzierungsquelle für die Grundversorgung.